Hoeneß gerät wegen Bayern ins Schwärmen – doch im Herbst warten knifflige Aufgaben aufs Kompany-Team
Wer dieser Tage die Säbener Straße entlang durch Untergiesing-Harlaching spaziert, dem ist klar: Die greislige Zeit, sie ist auch in München endgültig angekommen. Diese trübe Übergangsphase, die den goldenen Herbst mit den muckeligen Feiertagen um den Jahreswechsel verbindet. Zapfig und zugig ist es, früh wird es zappenduster.
Im Fußball wird gerne vor diesen Wochen im Herbst gewarnt. Die Temperaturen sinken, die Verletzungsgefahr steigt. Titel können zwar noch nicht gewonnen, aber verloren werden. Obacht, akute Ausrutsch-Gefahr!
Beim FC Bayern wird man die Tücken der trüben Tage heuer nicht allzu sehr fürchten. Warum auch? Die ersten 16 Spiele dieser Saison wurden allesamt gewonnen, das erste sieglose Spiel gab es erst vor der Länderspielpause bei Union Berlin (2:2). Verloren hat das Team von Trainer Vincent Kompany in dieser Spielzeit noch gar nicht. Entsprechend groß ist das Selbstvertrauen beim Rekordmeister.
Hoeneß mit Bayern hochzufrieden – Lob an Kompany
Uli Hoeneß sieht seinen FC Bayern aktuell gar nahezu am Limit. Es seien momentan alle beim deutschen Rekordmeister "sehr, sehr zufrieden." Er habe Kompany zuletzt gesagt, so Hoeneß weiter, "dass man früher in der 80. Minute gehofft hat, dass das Spiel bald zu Ende ist. Und jetzt ist man in der 80. Minute und sagt sich: Hoffentlich spielen die noch lange, weil es so viel Spaß macht. Die haben Spaß, die Zuschauer haben Spaß und auch wir auf der Tribüne haben Spaß - und das ist eigentlich im Moment so der Idealzustand, wie man sich den FC Bayern vorstellen will."

Und dennoch heißt es: Vorsicht! Auch für die Bayern, die in diesem Jahr in den kommenden viereinhalb Wochen noch acht Mal ran müssen, hält der Jahresendspurt noch so manch knifflige Aufgabe bereit. Die AZ wirft einen Blick auf das Herbst-Programm des Rekordmeisters:
Bundesliga: Stolperfallen statt Spitzenspiele
Auf das Restprogramm in der Bundesliga können die Bayern dieses Jahr vergleichsweise entspannt blicken. Insgesamt sind noch fünf Spiele zu absolvieren, drei davon daheim in der Allianz Arena. Die Gegner: Auf den ersten Blick allesamt machbar.
Am Samstag geht’s gegen den SC Freiburg, danach folgen mit St. Pauli, Mainz und Heidenheim die drei Teams, die aktuell die Abstiegs-, beziehungsweise den Relegationsplatz besetzten. Der größte Brocken wartet am Nikolaustag mit dem VfB Stuttgart, der derzeit Platz vier belegt.
Unterschätzen sollten die Münchner aber natürlich keinen Gegner, schließlich soll der Sechs-Punkte-Vorsprung auf den Tabellenzweiten RB Leipzig mindestens verteidigt – im Optimalfall sogar ausgebaut werden.
Champions League: Kracher und Pflicht
In der Königsklasse dürfen sich die Fans nach dem denkwürdigen 2:1-Sieg beim amtierenden Titelträger Paris Saint-Germain Anfang November auf den nächsten richtigen Kracher freuen: Kommenden Mittwoch geht es für die Münchner zum englischen Tabellenführer FC Arsenal.
Die Gunners gelten derzeit neben Bayern und PSG als formstärkste Mannschaft Europas und haben (ebenso wie der FC Bayern) alle ihre vier Spiele gewonnen – und dabei nicht einen einzigen Gegentreffer kassiert. Ein absoluter Härtetest für das Team von Trainer Kompany!
Auf dem Papier deutlich leichter ist das zweite Champions-League-Spiel, das heuer noch auf die Münchner wartet. Am 9. Dezember kommt Sporting Lissabon, aktuell 13. der Mammut-Tabelle der Königsklasse in die Allianz Arena. Eine Pflichtaufgabe, die die Bayern aber auch erst einmal erledigen müssen.
DFB-Pokal: Rückkehr zum Serien-Brecher
Das womöglich kniffligste Spiel im Jahresendspurt steht für die Bayern am 3. Dezember an, wenn es im Pokal-Achtelfinale an die Alte Försterei zu Union Berlin geht. Die Eisernen haben dem Rekordmeister vor der Länderspielpause als erste Mannschaft in dieser Saison ein Remis abgetrotzt und damit die beeindruckende Siegesserie der Münchner beendet.

Ein frühes Aus im Pokal würde der Spielzeit der Bayern eine erste richtige Schramme zufügen – denn die Zielsetzung ist unmissverständlich: Nächstes Jahr im Mai soll in Berlin endlich wieder der Titel geholt werden!
