Hoeneß gegen Magath: Der Rasenstreit
GELSENKIRCHEN - Der miserable Zustand des Rasens - er sorgte nach dem Pokal-Hit auf Schalke für Zündstoff. Bayern-Präsident Hoeneß wirft Schalke-Trainer Magath ein "Mittel zum Zweck" vor, um spielerische Defizite auszugleichen. Die DFL schaltet sich ein.
Die Deutsche Fußball Liga (DFL) schaltet sich in den Rasenstreit der Bundesligisten Schalke 04 und Bayern München ein. Das Grün in der Schalker WM-Arena war beim 1:0-Sieg der Bayern nach Verlängerung im DFB-Pokal-Halbfinale am Mittwochabend in einem miserablen Zustand. Bayern-Präsident Uli Hoeneß warf Schalke-Trainer Felix Magath vor, er habe dadurch Defizite seiner Mannschaft ausgleichen wollen.
Hoeneß sagte nach dem Spiel wörtlich: "Durch den Zustand des Rasens war dieses Spiel ein reines Glücksspiel, die Aktionen waren meist Zufall. Das kann mal im Dezember oder Januar passieren, aber nicht im März! Dieser Rasen kann ja auch zu Verletzungen führen. Ich kenne den Felix Magath (von 2004 bis 2007 Bayern-Trainer, d. Red.) ja ganz gut und habe das Gefühl, dass er das auch als Mittel zum Zweck nutzt, die spielerischen Defizite seiner Mannschaft auszugleichen. Das ist nicht in Ordnung. Schon in der Halbzeit-Pause des Pokal-Krachers schimpfte Bundestrainer Jogi Löw im TV: „Der Rasen ist in einem verheerend schlechten Zustand. Eine Zumutung, so einen Platz in einem Halbfinale anzubieten."
DFL-Geschäftsführer Holger Hieronymus wird nun mit den Königsblauen das Gespräch suchen. „Von dem Rasen, der diesen Namen ja kaum verdient, kann man nicht begeistert sein. Wir können da nur an den guten Willen appellieren“, sagte Hieronymus der Tageszeitung Die Welt.
Es sei in den Statuten nur vorgeschrieben, dass es sich um Naturrasen handeln müsse. Daher könne kein Verein zum Austausch gezwungen werden. Allerdings: „Es geht hier auch um Wettbewerbs-Bedingungen. Und die sollten der Bundesliga angemessen sein. Ich bin mir nicht sicher, ob das auf Schalke derzeit der Fall ist“, sagte Hieronymus. (SID)