Heynckes baut um: Müller als Lückenfüller

Unter van Gaal spielte der 21-Jährige im offensiven Mittelfeld. Neu-Trainer Heynckes bevorzugt auf dieser Position Kroos, Müller muss nach außen ausweichen – und nimmt’s locker...
Patrick Strasser |
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Thomas Müller muss unter Jupp Heynckes flexibel sein.
dpa Thomas Müller muss unter Jupp Heynckes flexibel sein.

Unter van Gaal war der 21-Jährige im offensiven Mittelfeld gesetzt. Neu-Trainer Heynckes bevorzugt auf dieser Position Kroos, Müller muss nach außen ausweichen – und nimmt’s locker: „Kein Problem”

MÜNCHEN Franz Beckenbauer hat viel mehr drauf als: „Schaun mer mal”. Einen Dreizeiler, der sich reimt, hat er schon des öfteren von sich gegeben. „Es wird schon wer’n, sagt die Frau Kern”, witzelte der Ehrenpräsident des FC Bayern einmal auf Bayerisch, „bei der Frau Horn is’ a wieder wor’n. Und bei der Frau Reiter geht’s a wieder weiter.”


Den Beckenbauer des Tages lieferte am Dienstag auf der Pressekonferenz vor dem Playoff-Hinspiel zur Teilnahme an der Champions League gegen den FC Zürich (bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe nicht angepfiffen, d. Red.) Thomas Müller. Als es darum ging, dass solch ein Hop-oder-Top-Spiel schon einmal ein gutes Omen für den FC Bayern bedeutete, sagte der 21-Jährige. „Das letzte Mal ist das in der Saison 98/99 passiert, gegen Obilic. Und danach sind wir bis ins Finale gekommen.” Ein kurzer, unsicherer Blick rüber zu Markus Hörwick, dem Mediendirektor. Der nickte. Darauf Müller: „Da schau her, Frau Stachelbär!” Ein Neuzugang unter den Bayern-Bonmots. Ein echter Müller.


Überhaupt, dieser Müller. Immer locker, immer einen Spruch drauf. Ob er seine Oma via TV von der WM in Südafrika grüßt oder mit Reportern flachst. Anspannung, gar Druck scheint Müller nicht zu kennen. Dabei sollte er doch seit Saisonbeginn beunruhigt sein: Sein Arbeitsplatz ist in Gefahr. Nicht, dass ihn der FC Bayern abgeben würde. Doch der Stammplatz im offensiven Quartett ist vakant.
Es war Louis van Gaal, der Müller ab Sommer 2009 nur noch bei den Profis eingesetzt und ihm einen Stammplatz auf der Zehner-Position gegeben hatte. Dabei ist der schlaksige Ausdauer-Typ eher ein Suchender auf dem Platz, immer und überall zu finden. Ein Raumdeuter. Wo eine Lücke ist, ist Müller.


Jupp Heynckes, seit 1. Juli zurück an der Säbener Straße, sieht Müller eher als Außenstürmer, ob rechts oder links. Der Coach setzt auf Toni Kroos, den klassischen Spielmacher-Typen. Das Problem: Müller draußen zu lassen kann sich im Grunde kein Trainer der Welt erlauben. Dafür ist er zu unberechenbar, zu torgefährlich, zu laufstark. Doch wo sieht Müller den Müller?


„In der Nationalelf spiele ich rechts, aber in der Mitte war ich im Verein bisher am erfolgreichsten, da strahle ich am meisten Torgefahr aus, da habe ich die meisten Scorerpunkte erzielt”, sagte er. Eine genauere Erklärung lieferte Müller in „Sport-Bild”: „Ich fühle mich umso wohler, je näher ich dem Tor bin und meine Abschlüsse habe. Das ist in der Mitte der Fall. So habe ich in meiner ersten Saison beim FC Bayern gespielt und auch fast die komplette Rückrunde der vergangenen. Ab da gingen meine Statistikwerte auch in die Höhe.”


In dieser Saison spielt Müller mal für Ribéry (also links, gegen Gladbach) oder für Robben (also rechts in Wolfsburg) – er wird hin- und hergeschoben. Der gute Wille zählt. Müller spielt immer, hieß es bei van Gaal. Müller spielt immer und überall – unter Heynckes. „Aber das ist für mich kein Problem”, sagt Müller, „ich kann alle drei Positionen in der Offensive spielen.” Auch die vierte – ganz vorne – hat er in der Jugend und bei den Amateuren gespielt.


Heynckes jedoch schwärmt von Müller, schließlich hatte er ihn schon bei seinem Kurz-Intermezzo 2009 im Frühjahr regelmäßig bei den Profis mitmachen lassen. Und die Fähigkeiten von Mr. Flexibel erkannt. 

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