Helfer Hoeneß: Zwei Millionen für Dortmund

Der Präsident plaudert aus, wie der FC Bayern im Jahr 2005 dem BVB aus der Patsche half. Das pikante: Der Empfänger des Geldes ist der größte Bayern-Rivale.
Jochen Schlosser |
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Bayerns Uli Hoeneß und der ehemalige Dortmund-Geschäftsführer Michael Meier.
Augenklick Bayerns Uli Hoeneß und der ehemalige Dortmund-Geschäftsführer Michael Meier.

München - Uli Hoeneß hat, seitdem er nicht mehr Manager sondern Präsident seines FC Bayern ist, mehr Zeit. Zeit, die er auch bei Treffen mit Fans verbringt – so geschehen am Sonntagabend in Hamburg. Und dann plaudert er eben gerne mal. So auch über eine längst vergessene finanzielle Hilfsaktion aus dem Jahr 2005. Das pikante an der Sache: Der Empfänger des Geldes war der aktuelle Deutsche Meister und größte Bayern-Rivale Borussia Dortmund.

„Wenn Sie die letzten 20 Jahre mal genau analysieren, haben wir bestimmt zehn, 15 Vereinen geholfen, zu überleben”, hatte Hoeneß in Hamburg erklärt, „unter anderem Borussia Dortmund, die uns jetzt gerade sehr ärgern. Die waren auch mal total pleite und als sie irgendwann nicht mehr weiter wussten, haben wir kostenlos bei einem Hallenturnier mitgemacht.” Und weiter: „Als sie mal ihre Gehälter nicht mehr zahlen konnten, haben wir ihnen ohne Sicherheit für einige Monate zwei Millionen Euro gegeben.”

Was für Außenstehende unglaublich klingt, entspricht der Wahrheit, wie Michael Meier zur „Abendzeitung” sagte: „Ja, das kann ich bestätigen, aber ein paar Sicherheiten gab es da natürlich schon.” Der heute 62-Jährige war damals, als der BVB knapp an der Insolvenz vorbeischrammte, Geschäftsführer. Er erinnert sich an die unbürokratische Hilfe. „Wenn man 18 Jahre lang für den BVB gearbeitet hat, dann kennt man sich untereinander – und Borussia Dortmund hatte, was sich ja bis zum heutigen Tag nicht geändert hat, stets ein gutes Verhältnis zum FC Bayern”, so Meier. Und dann fügte er hinzu: „Dann ist so etwas gar nicht so ungewöhnlich.”

Vor allem nicht für Uli Hoeneß. Der 60-Jährige selbst bezeichnete sich in Hamburg als „großer Freund der Tradition im Sport” und erklärte: „Vereine wie Dortmund, Frankfurt, Hertha oder St. Pauli beleben die Szene in Deutschland. Ich denke, dass das keine schlechte Aktion war.”

Was auch Bayern-Trainer Jupp Heynckes so sieht. Er sagte: „Wer Uli kennt, der weiß, dass er ein sehr emotionaler Mensch ist und so etwas nicht aus Kalkül sagt. Wenn es Solidarität in der Liga gibt, sehe ich das positiv. Heute steht der BVB wirtschaftlich und sportlich sehr gut da.” Auch wenn’s sportlich aus Heynckes’ Sicht etwas schlechter sein dürfte. 

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