Hamann bringt Robben in der AZ als Brazzo-Nachfolger ins Spiel

Steht beim FC Bayern neben Oliver Kahn nun auch der Job von Hasan Salihamidzic zur Debatte? Didi Hamann bringt in der AZ Arjen Robben als neuen Sportdirektor ins Gespräch.
von  Maximilian Koch
Arjen Robben (r.) beim Bayern-Heimspiel gegen Leipzig in der Allianz Arena.
Arjen Robben (r.) beim Bayern-Heimspiel gegen Leipzig in der Allianz Arena. © imago/Michael Weber

München - Der Tag der Entscheidung beim FC Bayern rückt immer näher, spätestens bis zur Aufsichtsratssitzung am kommenden Dienstag (30. Mai) wird Gewissheit herrschen: Jan-Christian Dreesen (55) soll den bisherigen Vorstandschef Oliver Kahn (53) beerben, es gibt inzwischen kaum noch Zweifel an diesem Machtwechsel bei den Münchnern.

Und ebenso wenige Zweifel, dass Dreesen, Bayerns Finanzchef seit 2014, für dieses Amt geeignet ist. Das meint auch Didi Hamann. "Er kennt den Verein, ist lange dabei und hat seine Qualitäten nachgewiesen. Das wäre mit Sicherheit nicht die schlechteste Lösung", sagt der Sky-Experte im Gespräch mit der AZ.

Ex-Nationalspieler und Sky-Experte: Dietmar Hamann. (Archivbild)
Ex-Nationalspieler und Sky-Experte: Dietmar Hamann. (Archivbild) © imago/Jan Huebner

Hamann wünscht sich Bewährungschance für Kahn und Salihamidzic

Generell hält es Hamann allerdings für falsch, die Fehlentwicklungen der vergangenen Monate und Jahre nur an Kahn festzumachen, der seit Juli 2021 dem Vorstand vorsteht: "Julian Nagelsmanns Entlassung etwa hatte ja nicht nur Kahn zu verantworten, die wurde vom gesamten Aufsichtsrat abgesegnet und mitgetragen."

Was man Kahn jetzt vorhalte, so Hamann, also dessen eher eigenbrötlerische Art, die er schon als Torwart-Titan hatte sowie die vermeintliche fehlende Nähe zu Mitarbeitern und Spielern, "das alles wusste man vorher."

Daher würde sich Hamann wünschen, dass das Duo Kahn und Hasan Salihamidzic (46) eine weitere Bewährungschance zusammen bekommen würde: "Das wäre die sympathischste Lösung."

So wird es aber wahrscheinlich nicht kommen. Die Frage, die sich wohl eher stellt, lautet: Wird es neben Kahn auch den Sportvorstand Salihamidzic erwischen?

Robben beim letzten Bayern-Heimspiel im Stadion gesichtet

Dieses Thema dürfte sich in den kommenden Tagen ebenfalls klären. Ein Name, der immer öfter an der Säbener Straße zu hören ist, wenn es um neue sportliche Kompetenz in der Führung geht, ist seiner: Arjen Robben (39). Der Niederländer, Bayerns Wembley-Held von 2013, war am Wochenende bei der 1:3-Niederlage gegen RB Leipzig im Stadion. Einen Tag später begleitete er seinen Sohn zu einem Jugendfußballturnier. Nach AZ-Informationen traf er sich kürzlich privat auch mit Bayern-Kapitän Manuel Neuer (37.).

"Ich könnte mir Robben gut als Bindeglied zwischen Mannschaft und Vorstand bei Bayern vorstellen", sagt Hamann: "Vielleicht als Sportdirektor oder Teammanager." Falls Salihamidzic gehen müsse, wäre es laut Hamann "gut, wenn einer folgt, der den Verein sehr gut kennt."

Arjen Robben: Kandidat beim FC Bayern?
Arjen Robben: Kandidat beim FC Bayern? © picture alliance/dpa

Das würde auf Robben ganz sicher zutreffen, außerdem genießt der frühere Weltklasse-Angreifer Sympathiewerte wie kaum eine andere Bayern-Legende. Mehr Robben wagen – warum eigentlich nicht?

Wohl kein Schweinsteiger-Engagement beim FC Bayern

Bei Bastian Schweinsteiger (38), den Ehrenpräsident Uli Hoeneß (71) sehr schätzt, heißt es, dass sich der ARD-Experte und dreifache Familienvater in seiner derzeitigen Rolle als Bayern-Beobachter von außen sehr wohl fühle. Ein Engagement bei den Münchnern kommt also eher nicht in Frage.

Die Gerüchte um Campus-Leiter Jochen Sauer (50), den "ran.de" als möglichen Sportdirektor ins Spiel brachte, haben sich bislang nicht erhärtet. Nach AZ-Informationen plant Sauer allerdings, definitiv über den Sommer hinaus bei Bayern zu bleiben. Zuletzt hatte es Spekulationen über seinen vorzeitigen Abschied gegeben. Da ist nichts dran.

Ein Bayern-Beben sportlicher und personeller Natur

Ob nun mit einem möglichen Sportdirektor Robben, Sauer oder einem anderen Fachmann aus dem Bayern-Kosmos – die Münchner würden sich in diesem Fall wohl zusätzlich auch nach einem neuen Kaderplaner umschauen.

Marco Neppe (36), der Technische Direktor, ist sehr eng mit Salihamidzic verbunden. Nach dem Kahn-Beben könnte es also weitere Erschütterungen beim FC Bayern geben. Sportlicher Natur, wenn Borussia Dortmund am Samstag mit einem Sieg zum ersten Mal seit 2012 wieder Meister werden sollte – und personeller Natur im Spielerkader und in der Führungsmannschaft. Ganz egal wie der letzte Spieltag ausgeht.

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