Gruß an die Größen Europas: Ribéry trifft in eigener Sache

Am Dienstag endlich wieder auf der Überholspur: Bayerns Weltklassemann Franck Ribéry tritt mit einem Ausrufezeichen von der Bühne der Champions ab – und empfiehlt sich für die spanischen Rivalen.
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Das 1:0: Franck Ribéry (7) lässt Barca-Keeper Victor Valdes mit seinem Schuss aus kurzer Distanz keine Abwehr-Chance.
MIS Das 1:0: Franck Ribéry (7) lässt Barca-Keeper Victor Valdes mit seinem Schuss aus kurzer Distanz keine Abwehr-Chance.

MÜNCHEN - Am Dienstag endlich wieder auf der Überholspur: Bayerns Weltklassemann Franck Ribéry tritt mit einem Ausrufezeichen von der Bühne der Champions ab – und empfiehlt sich für die spanischen Rivalen.

Für die Ehre zu spielen, okay, das ist schön und gut. War ja auch Champions League gestern Abend. Sich messen mit Messi – für einige der Bayern-Profis war es womöglich die letzte Gelegenheit der Karriere, mit den Granden des Weltfußballs auf ein und demselben Platz zu agieren. Männer wie Ottl, Lell oder auch Sosa dürften dankbar sein für dieses Erlebnis.

Sportlich war die Sache nach der ersten Halbzeit des Hinspiels vorbei. So wurde die Arena zum Laufsteg – good looking in eigener Sache. Doch welcher Spieler außer Philipp Lahm könnte noch auf einen Aufstieg zu einem Klub wie Barcelona hoffen? Nur einer, Franck Ribéry, bien sur.

Die letzte große Bühne der Saison

So spielte er auch. Es war sein Bewährungsspiel, die letzte große Bühne der Saison, danach warten eher unangenehme, weil knochige Gegner wie Bielefeld, Gladbach oder auch Cottbus bis zum Bundesliga- Finale Ende Mai. Also gab Ribéry alles. Im Hinspiel hatte der 25-Jährige nur sein Trikot gegeben, zur Pause schon an Landsmann und Nationalelfkumpel Thierry Henry. Danach tauchte der Franzose ab - Schadensbegrenzung, nicht noch den eigenen Ruf samt Marktwert durch dumme Aktionen kaputt machen.

Am Dienstag begann er nach sechs Minuten mit seinem Tempofußball. Ball vorlegen, Gegner wie eine Hürde überspringen - mit Daniel Alves und Carles Puyol waren es gleich zwei. Es folgte ein Distanzschuss (14.) und weitere Powerantritte. Weil Barca schnell merkte, dass nicht der behäbige und hölzerne Mittelstürmer Luca Toni das Gefahren-Epizentrum des Bayernspiels war, sondern Ribéry, bekam er auf die Socken. Zwei Mal, drei Mal. Es lohnte sich. Sein Moment kam kurz nach der Pause. Frei gespielt von Zé Roberto machte er ein Tänzchen mit Barca-Torhüter Valdés und hob die Kugel mit Schwung ins Netz (47.). Das 1:0 für Bayern. Schön, aber wertlos. Für Ribéry war es viel wert, 1:0 für ein Engagement bei Barca.

Oder doch bei Real Madrid?

Oder doch bei Real Madrid? Die Erzrivalen werden sich wohl einen Zweikampf liefern: Wer bekommt Ribéry? Niemand. Nie. Nie. Nie. Sagen die Bayern-Bosse. Letzte Woche in Barcelona trafen sie sich mit seinen Beratern Jean- Pierre Bernès und Alain Migliaccio. Sie teilten ihnen mit, dass eine Freigabe vor Vertragsende 2011 auf keinen Fall in Frage käme. Dass sie mit dem einzigen Weltklassemann des Kaders außer Lahm verlängern wollen, ist gut gemeint - aber wohl nicht mehr als eine Absichtserklärung. Rutschen die Bayern in der Liga noch in die Uefa- Cup–Ränge, wird Ribéry nicht zu halten sein.

Nach getaner Arbeit, seinem 1:0-Ausrufezeichen an den Rest Europas, setzte sich der Franzose zur Ruhe. Nach dem 1:1war das Mannschaftsergebnis ohnehin gegessen, nur ein lasches Schüsschen (77.) hatte er noch im Angebot. Müsste reichen, dachte er sichwohl. Herzlich verabschiedete er sich von den Barca- Stars. Adios - vielleicht sieht man sich ja bald schon im Training.

Patrick Strasser

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