Große Freude: Die ersten Tickets fürs Finale
Die ersten Fans in Bayern haben Tickets fürs Champions-League-Finale zugelost bekommen. Manfred Straßer vom Fanclub De Rodn Waginga schildert der AZ, wie er an seine Karte kam.
München/Waging - "Scheiße, wen sollst du jetzt mitnehmen?" - das war Manfred Straßers erster Gedanke. Ungeduldig hatte er auf die entscheidende E-Mail gewartet und alle zehn Minuten seinen Posteingang kontrolliert - um schließlich erlöst zu werden: Eine Nachricht vom FC Bayern brachte dem 40-Jährigen die Freude Nachricht. Sein Fanclub (De Rodn Waginga) bekommt vier Karten fürs Champions-League-Finale gegen den FC Chelsea.
Natürlich habe erstmal die Freude über die Karten überwogen, erzählt Straßer der AZ. Die meisten Mitglieder seines Fanclubs habe er dann aber enttäuschen müssen. Als erster Vorstand des Fanclubs stand er von vornherein als Ticketbesitzer fest, auch der dritte Vorstand, Volker Hohenrein, war gesetzt fürs Finale dahoam - aber wer durfte die beiden begleiten?
"Ich habe mich gleich gefragt, wie wir die Karten untereinander verlosen sollen", erzählt Straßer. Wer auch immer eine der beiden Karten ergattern wird, muss sich auf jeden Fall auf eine anstrengende Anreise zur Arena gefasst machen: Die vier rodn Waginga wollen nämlich zum Stadion radeln - rund 120 Kilometer liegen vor ihnen. "Das habe ich vor der Verlosung angekündigt und jetzt müssen wir unser Versprechen halten", sagt Strasser. Um das Finale ja nicht zu verpassen, wollen die Fans schon am Vorabend losradeln.
Wie für so viele Bayern-Fans geht für Strasser ein Traum in Erfüllung - und diesen Traum würde er für kein Geld der Welt aufgeben. "Mir wurde schon ein fast fünfstelliger Betrag für das Ticket geboten, aber beim Finale muss ich dabei sein." Neidisch sei aber niemand auf sein Glück, vielmehr könne er sich vor Glückwünschen kaum retten.
Das Ticket kostete Straßer trotz aller Freude auch viele Nerven: "Ich habe die Karte zum Fototermin mit der AZ mitgenommen und als ich wieder zu Hause war, habe ich sie nicht mehr gefunden." Er habe zwei Stunden lang nach ihr gesucht und das ganze Haus auf den Kopf gestellt. "Ich war fertig mit den Nerven." Schließlich entdeckte er die Karte in seinem Auto, sie war unter den Sitz gerutscht. Nochmal will sich Straßer nicht schocken lassen: Jetzt liegt das kostbare Ticket in seinem Safe, die Zahlenkombination fürs Schloss kennt nur er selbst.
Dem Finale dahoam steht für Manfred Strasser und seine drei Begleiter also nichts mehr im Wege. In Lederhose und voller Zuversicht werden sie sich nach München aufmachen, um die Bayern vom Oberrang aus anzufeuern. Einen Tipp hat Straßer auch schon: 3:0 für die Bayern. Schade sei nur, dass David Alaba fürs Finale gesperrt ist, der junge Österreicher habe ihm in letzter Zeit am besten gefallen.