"Gegen Machtmissbrauch": Südkurve legt gegen Boateng-Hospitanz bei Bayern nach
Das ist das nächste klare Zeichen der Südkurve gegen eine Hospitanz von Jérôme Boateng. Vor dem Champions-League-Spiel gegen den FC Brügge wurde ein großes Banner ausgerollt, darauf in fetten Lettern: "Gegen Machtmissbrauch und physische und psychische Gewalt in Beziehungen." Dazu hielten die Ultras tausende kleine Schilder mit derselben Aufschrift in die Luft.
Ultras brachten Haltung schon gegen den BVB zum Ausdruck
Was war passiert? Coach Vincent Kompany stellte seinem Kumpel, der eine Trainerkarriere anstrebt, eine Hospitanz in Aussicht. Das Problem, dass die Bayern-Ultras damit haben, ist wohl ein Urteil des Landgerichts München I vom Juli 2024. Boateng war damals wegen vorsätzlicher einfacher Körperverletzung an seiner Ex-Freundin für schuldig befunden worden. Als vorbestraft gilt er gesetzlich allerdings nicht.
Dennoch: Bereits im Klassiker gegen Borussia Dortmund (2:1) brachten die Ultras ihre Haltung mit Bannern klar zum Ausdruck. Darauf stand: "Wer dem Täter Raum gibt, trägt seine Schuld mit – Boateng, verpiss dich!" Oder auch: "Keine Bühne für Täter" und: "Kein Platz für Charakterschweine in unserem Verein – kein Platz mehr für Boateng!"

FC Bayern hat nichts gegen Boateng-Hospitanz
Die Führungsriege der Bayern hat unterdessen nichts gegen eine mehrtägige Hospitanz von Boateng. Immerhin wäre er in dieser Zeit nicht beim Rekordmeister angestellt. "Ich denke, dass jedem Menschen auch eine Resozialisierung zusteht. Im Übrigen sollte man sich das Urteil mal in Gänze anschauen", sagte Vorstandsboss Jan-Christian Dreesen, der ergänzte: "Es gab jetzt eine Vereinbarung, dass Jérôme einfach einige Trainings mit betrachtet und zuschaut und das ist es dann auch schon. Und dann werden wir weiter sehen."
Man hatte wohl gehofft, etwas Wind aus den Segeln nehmen zu können. Das gelingt scheinbar aber nicht. . .