Franz gegen Hoeneß: "Er versteht es nicht"
Der Kaiser lobt Fifa-Boss Blatter – und spricht Bayern das Verständnis für die Fifa ab
MÜNCHENUli Hoeneß hatte am Sonntagabend nichts zu sagen. „Einen schönen Abend die Herren“, war das einzige, was der Bayern-Präsident nach dem 6:1-Sieg des FC Bayern in der Interviewzone von sich gab. Kein Wort zum Spiel und auch kein Wort zu Franz Beckenbauer, der ihn in einem Interview mit der Schweizer Zeitung „SonntagsBlick“ indirekt brüskiert hatte, indem er den co-interviewten Fifa-Präsidenten Sepp Blatter – Hoeneß speziellen Freund – über den grünen Klee lobte
„Die Fifa war nie besser aufgestellt als heute. Es ging dem Weltfußballverband nie besser. Es ist die beste Zeit der Fifa. Und Sepp Blatter ist der beste Präsident“, sagte der Kaiser. Am Rande eines Benefizspiels in Rheda-Wiedenbrück legte Beckenbauer am Sonntagnachmittag nach. „Wenn einer einen Elfmeter verschießt, dann heißt es: Sepp Blatter ist schuld“, sagte er bei der Eröffnung der TönniesArena. „In Afrika geht man anders mit Dingen um als in Europa. Das muss man verstehen. Deswegen sollen sie endlich aufhören, den Präsidenten zu kritisieren. Er kann am allerwenigsten dafür.“
Blatter-Kritikern wie Hoeneß vom FC Bayern hielt Beckenbauer vor, sie attackierten den Fifa-Präsidenten „manchmal aus Unkenntnis der Fifa-Fakten heraus“: „Der Uli sollte zwar Bescheid wissen, aber er und andere Menschen beim FC Bayern verstehen nicht wirklich, wie die Fifa strukturiert ist. Dass in einem Verband mit 209 Ländern nicht immer alles glatt laufen kann, ist doch normal“, sagte Beckenbauer. Viele Menschen in der Bundesliga redeten über Dinge, ohne die Strukturen zu kennen, „man merkt nicht, dass man nur zu den vier bis fünf Ländern gehört, die Sepp Blatter attackieren.“