Flugparaden und lange Pässe: FC-Bayern-Kapitän Manuel Neuer mit großen Schritten im Individualtraining
München – Am Mittwoch war wieder Ruhe an der Säbener Straße eingekehrt. Über 2.000 Fans waren tags zuvor beim ersten öffentlichen Training der Saison.
Sommerferien, Neuzugänge und blendendes Wetter machten es möglich. Zwischenzeitlich staute sich die Schlange vom Parkplatz an der Klausener Straße bis ums Eck zurück an die Geschäftsstelle.
Neuer zurück, Peretz im Anflug: Torhütergruppe des FC Bayern steht vor großen Veränderungen
Ohne Fans, aber dafür weiterhin unter der prallen Münchener Sommersonne trainierte die Mannschaft am Mittwoch hinter der Plane. Auf dem Nebenplatz absolvierten die Torhüter, um Sven Ulreich (35), Tom Hülsmann (19) sowie Jugendkeeper Max Schmitt (17) ihr Programm.
Es dürfte eines der letzten Torhütertrainings in dieser Konstellation gewesen sein. Daniel Peretz wird schon bald als Neuzugang von Maccabi Tel Aviv zum Team hinzustoßen – und den Chef gibt es auch noch.
"Manuel arbeitet wie ein Wilder für sein Comeback" – Sven Ulreich bestätigt Neuer-Fortschritte
Vor genau 286 Tagen, am 12. November des vergangenen Jahres, absolvierte Manuel Neuer (37) sein letztes Pflichtspiel für den FC Bayern, ein 2:0 auf Schalke. Im Januar, nach der verkorksten Weltmeisterschaft, zog sich der Kapitän einen Unterschenkelbruch zu und fällt seitdem aus.
"Manu arbeitet wie ein Wilder für sein Comeback", erklärte Ulreich am Rande der Fahrzeugübergabe in Ingolstadt in der Mixed Zone. Über die vergangenen Wochen trainierte Neuer zunehmend auch öffentlich: mit Runden auf dem Nebenplatz, am Sprinthügel oder mit torhüterspezifischen Übungen.
Neuer mache "große Fortschritte", sodass Ulreich "hoffe und es ihm wünsche", dass eine baldige Rückkehr auf den Platz möglich ist. Diese kündigte auch Thomas Tuchel vor dem 4:0 in Bremen an. "In den nächsten Wochen" solle der Kapitän wieder das Mannschaftstraining aufnehmen.
Lange Pässe und Crossbar Challenge: Manuel Neuer liegt voll im Zeitplan
Bislang liegt Neuer komplett im prognostizierten Zeitplan. Am Mittwoch, gegen 9.30 Uhr morgens, ließ er sich von Torwarttrainer Michael Rechner warmschießen und traute sich dabei sogar wieder Flugparaden zu. Seit seinem ersten Training in der Öffentlichkeit machte Neuer die "großen Fortschritte", von denen auch Ulreich sprach.

Seine Paraden wirken schneller und natürlicher. Bis zur Topform hat der 37-Jährige zwar noch immer etwas Luft nach oben. Dieser nähert er sich jedoch stückweise an.
Später trainierte Neuer auch seine langen Pässe, die mit der gewohnten Präzision ankamen. Zum Schluss glänzte der Kapitän auch bei einer kleinen "Crossbar Challenge". Neuers lange Leidenszeit steht kurz vor dem Ende – und er selbst vor dem nächsten großen Comeback.