Final-Gegner Mourinho: "Er will die Bayern kaputt machen"

Keiner kennt Louis van Gaal so gut wie sein einstiger Schüler Jose Mourinho. Dieses Wissen und dazu das Abwehr-Bollwerk von Inter könnten für den FC Bayern im Finale zum Problem werden
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Küsste die Medaille für den Meistertitel in Italien: José Mourinho, der mit Inter Mailand am Sonntag 1:0 in Siena gewann.
dpa Küsste die Medaille für den Meistertitel in Italien: José Mourinho, der mit Inter Mailand am Sonntag 1:0 in Siena gewann.

Keiner kennt Louis van Gaal so gut wie sein einstiger Schüler Jose Mourinho. Dieses Wissen und dazu das Abwehr-Bollwerk von Inter könnten für den FC Bayern im Finale zum Problem werden

MÜNCHEN Die Sache ist ja die: Alles, was dieser Tage für den FC Bayern gilt, ist auch für Inter Mailand gültig. Auch für die Italiener geht es nach dem Gewinn des 18. Meistertitels am Sonntag nun um Historisches, ums Triple. Und dass beide Klubs am Samstag in Madrid (20.45 Uhr) im Finale stehen, ist vor allem ein Verdienst der Trainer.

In kürzester Zeit haben Louis van Gaal bei Bayern und Jose Mourinho bei Inter den Klubs ihren Stempel aufgedrückt. Bayern unter van Gaal spielt so, wie man es sich in München immer erträumt hat; das Inter Mourinhos ist eine Neuinterpretation des „Grande Inter“ von Helenio Herrera, der als Erfinder des Catenaccio gilt und in den 60ern zweimal hintereinander den Landesmeister-Cup gewann.

Und so werden am Samstag zwei Weltanschauungen aufeinanderprallen. Voetbal total van Gaal'scher Prägung hier, moderner Catenaccio dort. Dominanz, Ballbesitz und Offensive hier, bedingungslose Defensive dort. Hier wie dort ein Team, das an guten Tagen „einen Gegner auseinanderspielen kann“ (Philipp Lahm), dort eine Mannschaft, die jeden Gegner mürbe spielen möchte.

„Beide Trainer sind Gewinner. Aber van Gaal will gewinnen und schön Fußball spielen, Mourinho will nur gewinnen“, sagt Arjen Robben. „Inter ist unheimlich stark in der Defensive, die werden eng zusammenstehen, ich werde kaum zehn mal je Halbzeit zu Dribblings ansetzen können.“ Weil die südamerikanische Verteidigungswand aus Lucio, Maicon, Walter Samuel und Zanetti dagegen steht.

Es schwingt viel Respekt mit, wenn van Gaal über Mourinho spricht. Und Sorge: „Mourinho hat eine Organisation, um das Spiel des Gegners kaputt zu machen. Er will eine Ordnung organisieren, um Bayern kaputt zu spielen.“

Vielleicht ist van Gaals größtes Problem, dass er Mourinho zu nah an sich herangelassen hat, als dieser von 1997 bis 2000 sein Co-Trainer war bei Barca. „Er kann mich am besten durchschauen“, sagt van Gaal. Andersrum gilt das auch.

Und trotz des Defensifbollwerks bei Inter sind sie bei Bayern guter Hoffnung. „Wir sind immer für ein Tor gut, und Inter liegt uns als Gegner mehr als Barcelona“, glaubt Philipp Lahm. „Wir sind eine robuste Mannschaft, die unermüdlich arbeitet – wie derzeit keine andere in Europa. Und haben individuelle Klasse."

Wichtig sei aber dennoch, Inter auch ein wenig mit den eigenen Waffen zu schlagen. „Inter gibt bei Ballbesitz die defensive Ordnung nicht auf. Wenn wir den Ball haben, müssen wir weiter kompakt stehen und die Ordnung nicht aufgeben. Wenn Inter den Ball bekommt, wird's gefährlich.“

Auch Bastian Schweinsteiger glaubt, dass Bayern gute Chancen hat. „Wir sind sehr gut in Form. Und unsere Stärke ist, dass alle Spieler, auch die, die auf der Bank sitzen, gute Stimmung verbreiten.“

Sicherheitshalber hofft Schweinsteiger „auf ein frühes Tor von uns. Dann wird das Spiel sicher einfacher für uns.“ Und Lahm glaubt: „Jeder weiß, wie schwer es wird, gegen uns zu bestehen, wenn wir einmal in Führung sind.“

Filippo Cataldo

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