FC Bayern wird bis Ostern Deutscher Meister - DFL klagt über Bayern-Dominanz

Der FC Bayern steuert unaufhaltsam auf den fünften Liga-Triumph in Folge zu – und legt den Fans die Schale schon im April ins Nest? „Wir können uns den Meistertitel nur noch selbst wegnehmen“, sagt Lahm
Patrick Strasser |
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Aktuell unschlagbar in der Liga: Die Bayern um (v.l.) Thiago und Neuer.
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Der restliche Bundesliga-Spielplan des FC Bayern im Überblick
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Der FC Bayern steuert unaufhaltsam auf den fünften Liga-Triumph in Folge zu – und legt den Fans die Schale schon im April ins Nest? "Wir können uns den Meistertitel nur noch selbst wegnehmen", sagt Lahm

München - Bayern siegt und siegt. Und siegt die Liga in die Langeweile. Mit dem 1:0 bei Mönchengladbach ist man seit 19 Pflichtspielen ungeschlagen, hat in der Bundesliga seit dem 0:1 am 19. November in Dortmund nur noch zwei Mal Punkte abgegeben, beim 1:1 gegen Schalke und bei der Hertha in Berlin. Zwölf Siege in 14 Partien. Bayern dominiert, langweilt. Bayern wird Meister, wieder Meister. 2017 zum fünften Mal hintereinander.

Also herrscht Alarmstimmung – bei der Deutschen Fußball Liga (DFL). Ihr Premiumprodukt Bundesliga speist seine Spannung diese Saison aus dem Kampf um die Plätze im Europacup und die Frage, welcher der Vereine von aktuell Rang neun (Schalke) bis Rang 16 (Hamburger SV) die Relegationsspiele bestreiten muss. "Wenn der FC Bayern noch ein paar Mal hintereinander Meister werden sollte, wäre das nicht gerade förderlich für die Wahrnehmung des Wettbewerbs", sagte DFL-Boss Christian Seifert im "Kicker" und nahm die anderen Klubs in die Pflicht: "In England geben vor einer Saison fünf Klubs den Titelgewinn als Ziel aus, in Italien sagen es drei und in Spanien zwei Vereine. In Deutschland erklären 17 Klubs: Von Verfolgern kann keine Rede sein. Das muss sich irgendwann ändern." Vielleicht hören Philipp Lahm und Xabi Alonso auch deshalb mit Saisonende auf. Scherz beiseite.

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Bayern siegt und siegt. Und siegt sich selbst in einen Rausch. Die anderen? Die Spannung? Ist den Münchnern doch schnuppe. Nach dem 25. Spieltag hat die Truppe von Trainer Carlo Ancelotti 13 Punkten Vorsprung auf "Verfolgerchen" RB Leipzig. "Wir können uns den Meistertitel nur noch selbst wegnehmen", sagte Lahm am Montag bei FC Bayern.tv live. Die einzige Spannung in der Bundesliga ergibt sich für Bayern-Fans mit einem Blick auf den Kalender: Wann steht der Titel rechnerisch fest? Ist es ein Auswärtsspiel wie in all den Jahren zuletzt oder können es die Bayern diesmal so timen, dass man vor den eigenen Fans in der Allianz Arena feiern kann? Das müsste bei aller Überlegenheit doch hinzukriegen sein!

Etwa gegen Borussia Dortmund am 8. April – was nicht der schlechteste Zeitpunkt wäre: Als Zusatzkick vier Tage vor dem Viertelfinal-Hinspiel der Champions-League gegen Real Madrid. Aber schon nach dem 28. Spieltag? Nicht ausgeschlossen! Wenn Bayern gegen Abstiegskandidat FC Augsburg (1. April) sowie gegen die Verfolger Hoffenheim (auswärts am 4. April) und eben gegen den BVB gewinnt, hat man 71 Punkte. Durch die Niederlagen käme Hoffenheim maximal auf 51 und Dortmund auf 52. Holt der aktuell strauchelnde Vize-Herbstmeister Leipzig aus den nächsten drei Partien (gegen Darmstadt, in Mainz und gegen Leverkusen) lediglich drei Zähler, wäre Bayern durch. Wahrscheinlicher aber ist ein Zieldurchlauf am Ostersamstag, wenn Lahm & Co. bei Bayer Leverkusen antreten. Liegt dann die Schale im Nest?

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Zuzutrauen ist diesen Bayern eine Fortsetzung der Siegesserie im April trotz der K.o.-Spiele in der Königsklasse und im DFB-Pokal (Halbfinale gegen den BVB am 26.4.) auf jeden Fall. Siehe Arjen Robben nach seiner Auswechslung in Gladbach, als er Trainer Ancelotti kaum beachtete und auf der Bank beleidigt vor sich hin starrte, während die Kollegen sich prächtig über den Überehrgeizling amüsierten. Stinksauer war der Holländer, weil Robert Lewandowski ihn, den besser Postierten, nicht angespielt hatte. Alles halb so wild, meinte auch Ancelotti. Er wird sich über derlei Wutausbrüche freuen. Weil es ein Indiz für den Hunger, die Gier dieser Bayern ist.

"Wir sind eben süchtig nach dem Gefühl des Siegens", sagte Müller und erklärte: "Es ist doch gut, wenn das Feuer brennt. Das ist das, was uns auszeichnet. Eben Leute, die schon ewig lange im Geschäft sind, sehr viele Titel auf der Autogrammkarte stehen haben und trotzdem noch Emotionen zeigen obwohl wir 1:0 in Führung liegen – genau das brauchen wir." Gute Nacht, Bundesliga!

 

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