FC Bayern wieder flüssig: Geht es jetzt bei der Kaderplanung ganz schnell?
München - Die Generalprobe gelang, sechs Tage vor dem Pflichtspielauftakt im DFB-Pokal beim SSV Ulm am Freitag bezwang der FC Bayern Premier-League-Klub Tottenham Hotspur verdient mit 3:2 – doch spannender war an diesem Sommerabend in London, was neben dem Platz passierte.
Denn neben Leon Goretzka, der die Münchner bei einem passenden Angebot verlassen darf, kamen auch die Verteidiger Matthijs de Ligt und Noussair Mazraoui keine einzige Sekunde zum Einsatz. Der letzte klare Hinweis, dass das Duo Bayern in Kürze verlassen wird. Wie das Portal "The Athletic" berichtete, gibt es inzwischen eine Einigung zwischen den Münchnern und Manchester United. Der englische Traditionsklubs zahlt Bayern im Paket 60 Millionen Euro, durch Boni sind weitere zehn Millionen möglich.
FC Bayern: De Ligt und Mazraoui werden zum Medizincheck bei Manchester United erwartet
De Ligt soll bei United einen Fünfjahresvertrag mit Option auf eine weitere Saison unterschreiben. Die Münchner hatten den niederländischen Nationalspieler im Sommer 2022 für 70 Millionen Euro von Juventus Turin geholt. Mazraoui war 2022 ablösefrei von Ajax Amsterdam gekommen. Beide Defensivkräfte werden für ihre Medizinchecks in Manchester erwartet.
Bayern ist also bald wieder flüssig – und erfüllt mit den Transfers die Vorgabe des Ehrenpräsidenten Uli Hoeneß, der öffentlich einen Einkaufsstopp verhängt hatte. Zunächst, sagte Hoeneß vor einigen Wochen, müssten Spieler verkauft werden. Dies habe der Aufsichtsrat Sportvorstand Max Eberl und Sportdirektor Christoph Freund mitgeteilt. Für João Palhinha, Michael Olise und Hiroki Ito hat Bayern bislang knapp 130 Millionen Euro ausgegeben. Zudem kam Leihspieler Josip Stanisic als Doublegewinner von Bayer Leverkusen zurück.
FC Bayern: Wunschspieler Desiré Doué kündigt Entscheidung in den nächsten Tagen an
Trotz der Verkäufe von de Ligt und Mazraoui wird sich in der Defensive wohl nichts mehr tun. Von Leverkusens Jonathan Tah sind intern nicht alle Bosse überzeugt.
Offensiv hingegen kündigt sich ein weiterer Neuzugang an: Außenstürmer Desiré Doué, der mit Frankreich gerade die Silbermedaille bei den Olympischen Spielen gewonnen hat – gemeinsam mit Olise, Bayerns neuem Star im Angriffsspiel. "Ich war voll und ganz auf die Olympischen Spiele konzentriert. Jetzt sind die Olympischen Spiele vorbei – ich muss eine Entscheidung treffen, und die wird in ein paar Tagen fallen", kündigte Doué am Wochenende an. Für den 19-Jährigen muss Bayern dem Vernehmen nach circa 60 Millionen Euro an Stade Rennes zahlen. Auch Paris Saint-Germain ist weiter stark an Doué interessiert.
Setzt sich Bayern durch? Zumindest ist der finanzielle Spielraum nun gegeben.
Kimmich unter Kompany wieder im Mittelfeld des FC Bayern
Und so könnte sich der Bayern-Kader bis zum letzten Testspiel der Vorbereitung am Dienstag in Unterhaching gegen den österreichischen Erstligisten WSG Tirol (18 Uhr) noch mal verändern. Was schon jetzt anders ist als in der Vorsaison: Joshua Kimmich wird unter Trainer Vincent Kompany wieder als Gestalter im zentralen Mittelfeld eingesetzt. "Für uns war klar, dass Josh bei uns wieder in der Mitte enden wird. Wir haben uns unsere Gedanken gemacht", verriet Sportvorstand Eberl, der mit der Leistung gegen die Spurs zufrieden war: "Wir haben ein gutes Spiel gemacht. Die erste Halbzeit war sehr gut." Kompany stimmte zu: "Es bleibt ein Vorbereitungsspiel, aber die Mentalität war sehr gut."
Die Spieler nehmen Kompanys Pressing-System an, Stars wie Thomas Müller profitieren von der Taktik. "Vincent hat sich sehr viele Gedanken gemacht, was zu diesem Kader passt und zu den Spielern. Er hat eine gute Mischung gefunden", sagte Eberl: "Es kommt solchen Spielern entgegen, die so schlau sind." Wie Müller. "Thomas ist kein schlechter Spieler, er ist vielleicht ein bisschen älter", ergänzte Eberl: "Im Alter kann die Qualität aber auch gut sein - und das wissen wir bei Thomas."