Servus, Champagner-Willi: FC Bayern trauert um Ex-Präsident Willi O. Hoffmann
München - Feste muss man feiern, wie sie fallen – dieses Motto war auch für Willi O. Hoffmann stets von großer Bedeutung. Gerade dann, wenn es um seinen FC Bayern ging. Hoffmann, der von 1979 bis 1985 Präsident der Münchner war und insgesamt 27 Jahre zur Chefetage gehörte, ließ es sich nicht nehmen, auch mal mit einem edlen Gläschen anzustoßen. So war schnell der Spitzname "Champagner-Willi" geboren.
Aber Hoffmann war freilich viel mehr als das, er lebte für den FC Bayern. Am Dienstag verstarb er im Alter von 92 Jahren in München.
Hoeneß und Hainer würdigen Willi O. Hoffmann
"Wir verlieren in Willi O. Hoffmann einen Menschen, der den FC Bayern immer im Herzen getragen hat", sagte Ehrenpräsident Uli Hoeneß: "Er ist stets positiv an alle Aufgaben herangegangen und hat mit seinem Optimismus einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung des FC Bayern beigetragen." Herbert Hainer, der Hoeneß-Nachfolger, erklärte: "Die Bayern-Familie trauert um Willi O. Hoffmann, der sich seinen Platz in der Geschichte des FC Bayern mehr als verdient hat. Er legte in einer damals schweren Phase des Klubs den Grundstein, dass der FC Bayern zu einem der erfolgreichsten Vereine der Welt werden konnte. Wir werden ihn nie vergessen, sein Gedenken in Ehren halten und sind in Trauer vereint mit seiner Familie."

Hoffmann war zunächst Schriftführer und Schatzmeister, ehe er als Präsident übernahm. In seiner Amtszeit holte Bayern unter anderem je zwei Meisterschaften und DFB-Pokalsiege, zudem erreichten die Münchner 1982 das Finale im Europapokal der Landesmeister gegen Aston Villa.
Werner Simmerl: "Er hat wichtige Leute wie Hoeneß oder Hopfner geholt"
In der AZ erinnert sich Werner Simmerl. Vorsitzender des Bayern-Oldie-Fanklubs, an seinen Freund Hoffmann. "Ich habe die Nachricht seines Todes am Vormittag von seiner Tochter erhalten. Willi O. Hoffmann ist Gründungsmitglied und Ehrenvorsitzender unseres Fanklubs, ich kenne seine Familie sehr gut. Vor wenigen Wochen am 30. Juni habe ich noch die Feier zu seinem 92. Geburtstag besucht."
Hoffmann sei immer für ihn und den Fanklub da gewesen, ergänzt Simmerl: "Wir haben sehr viele sehr schöne Abende verbracht. Im Olympiastadion saßen seine Kinder immer eine Reihe hinter mir auf der Tribüne, ich habe sie aufwachsen gesehen. Es war eine sehr schöne Zeit mit ihm. Willi, ruhe in Frieden."
Was Simmerl noch besonders wichtig ist: Viele Bayern-Fans von heute wüssten gar nicht, welchen Einfluss Hoffmann tatsächlich auf Bayern gehabt habe. "Er hat wichtige Leute wie Uli Hoeneß oder Karl Hopfner in den Klub geholt. Willi war ein toller Präsident und Freund." Servus, Champagner-Willi!
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