FC-Bayern-Trainer Tuchel erklärt seine heftige Team-Kritik nach der Supercup-Pleite

München - Nach einer unruhigen Woche inklusive Supercup-Pleite gegen RB Leipzig (0:3) endlich mal erfreuliche Nachrichten für den FC Bayern: Die Münchner rechnen in den kommenden Wochen mit der Rückkehr von Nationaltorwart Manuel Neuer (37) ins Mannschaftstraining.
"Wir haben grundsätzlich eine sehr positive Nachricht, weil der Eingriff bei Manuel sehr positiv wirkt", sagte Trainer Thomas Tuchel vor der Eröffnung der 61. Bundesligasaison diesen Freitag bei Werder Bremen (20.30 Uhr, Sat.1, DAZN und im AZ-Liveticker). Die Prognose für das Comeback Neuers ins Mannschaftstraining habe sich "deutlich verkürzt. Die Entwicklung bei Manuel ist extrem positiv". Neuers jüngste Einheiten in der Reha fand Tuchel nach eigener Einschätzung "sehr beeindruckend. Wir rechnen in den nächsten Wochen mit dem Wiedereinstieg ins Mannschaftstraining".

Neuer hatte sich nach der WM im Dezember vergangenen Jahres einen Unterschenkelbruch zugezogen. Bayern ist trotz der positiven Prognose bei seinem Stammtorhüter und Torhüter weiter auf der Suche nach Ersatz. "Wir sind nach wie vor dran", erklärte Tuchel, der aber zunächst auf Sven Ulreich (35) als Nummer eins setzen wird. Ulreich genießt das Vertrauen der Mannschaft.
FC-Bayern-Coach Tuchel erklärt seinen Rundumschlag: "Meine Enttäuschung war sehr groß"
Tuchel selbst war auch Thema bei der Pressekonferenz an der Säbener Straße – genauer gesagt: seine harsche Kritik an der Mannschaft nach der Supercup-Enttäuschung. "Ich kann das fast nicht aushalten, zu verlieren. Ich nehme das persönlich", erklärte der Trainer: "Ich fand, dass ich offen und ehrlich beschrieben habe, wie meine Gefühlslage ist. Meine Enttäuschung war sehr groß. Wer mich kennt, der weiß, dass es am nächsten Tag immer inhaltlich weitergeht mit der Mannschaft."
Tuchels FC-Bayern-Schelte nach dem Supercup: "Wurde viel draus gemacht"
Es werde medial auch "viel draus gemacht", meinte Tuchel weiter: "Aber klar: Es war vielleicht nicht der diplomatischste Weg an dem Abend. Wenn ich es versucht hätte, diplomatisch zu verkaufen, hätten sich die Leute vielleicht gefragt, ob ich beim richtigen Spiel war."
Er wünsche sich, so Tuchel, "dass wir eine Widerstandsfähigkeit entwickeln. Eine Weiterentwicklung kann immer stattfinden, auch beim Trainer, zuallererst auch beim Trainer". Doch man sollte nicht damit rechnen, dass der Vulkan Tuchel ruhiger wird.