FC Bayern: Rummenigge erneuert Kritik an Terminflut für Spitzenklubs
Frankfurt/Main - Die Terminflut im internationalen Fußball lässt bei Europas Topvereinen allmählich die Alarmglocken schrillen.
Karl-Heinz Rummenigge, Vorstandsboss des FC Bayern, kündigte in einem Interview mit der "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" in seiner Rolle als Vorsitzender der Europäischen Klub-Vereinigung ECA Widerstand zusammen mit der Spielergewerkschaft FIFPro gegen die Expansionspläne der internationalen Verbände FIFA und UEFA an.
"Der Fußball-Kalender ist randvoll. Die Spieler sind längst überfordert. Die Verantwortung dafür tragen FIFA und UEFA. So darf es nicht weitergehen", sagte Rummenigge. "Wir als ECA sind uns einig, in dieser Sache mit der Spielergewerkschaft zu kooperieren - zugunsten der Spieler. Es kann nicht sein, dass für die Nationalmannschaften immer mehr Freundschaftsspiele, Qualifikationsspiele und Turnierspiele anfallen."
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Ausdrücklich kündigte Rummenigge Protest gegen die beim Weltverband FIFA angestrebte Vergrößerung des WM-Turniers von derzeit 32 auf künftig 40 oder 48 Mannschaften an: "Wir sind gegen eine Erweiterung."
Das sei keine Drohung, sondern solle der Einstieg in eine überfällige und notwendige Diskussion sein." Der ehemalige DFB-Kapitän verneinte eigene Interessen der Vereine in der Debatte: "Es geht exklusiv um die Gesundheit der Spieler", sagte Rummenigge.
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Und der fügte hinzu: "Ich sehe das doch bei uns. In meiner Zeit hatten wir einen Kader mit 16, 17 oder 18 Spielern. Heute sind 25 bis 30 nötig. Demnächst brauchen wir vielleicht 40 Spieler, wenn FIFA und UEFA in diesem Stil weitermachen. Unsere Spieler gehen auf dem Zahnfleisch. Die Spieler müssen inzwischen Tag und Nacht behandelt werden, damit sie überhaupt noch regenerieren können."