FC Bayern ringt Union Berlin nieder: Nur noch zwei Siege bis zum Pokalfinale!

Ab ins Pokal-Viertelfinale: Der FC Bayern setzt sich in einem wilden Spiel mit 3:2 bei Union Berlin durch und trifft dabei dreimal nach ruhendem Ball. Aber: Kompanys Team muss am Ende mächtig zittern
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Die Bayern setzten sich am Mittwochabend bei Union Berlin durch und stehen nun im Halbfinale des DFB-Pokals.
Die Bayern setzten sich am Mittwochabend bei Union Berlin durch und stehen nun im Halbfinale des DFB-Pokals. © Soeren Stache/dpa

Über Berlin nach Berlin: Der Traum des FC Bayern vom ersten Pokalfinale seit 2020 lebt. Am Mittwochabend setzten sich die Münchner im Achtelfinale nach einer Zitterpartie mit 3:2 bei Union Berlin durch. Ziemlich knapp – und ziemlich kurios.

Denn in der kalten Köpenicker Nacht unterliefen den Eisernen durch Ilyas Ansah (12. Minute) und Diogo Leite (45.+4) gleich zwei Eigentore nach Standardsituationen, auch Harry Kane traf für Bayern (24.). Unions Leopold Querfeld konnte zweimal nur verkürzen (40., Handelfmeter/56. Foulelfmeter). Noch zwei Siege für Bayern bis zum Endspiel!

Bayern-Dauerbrenner Konrad Laimer fasste die Gemütslage bei den Münchnern kurz, trocken und passend zusammen: Das Wichtigste ist, dass wir weiter sind. "Wir wussten, dass es heute nicht einfach wird. Das war ein sehr, sehr wichtiger Sieg."

In der Bayern-Startelf kehrte Kapitän Manuel Neuer nach seiner Sperre in den ersten beiden Pokalrunden ins Tor zurück, seinen "Movember"-Schnauzer hatte er abrasiert. Dayot Upamecano verteidigte nach schöpferischer Pause am Wochenende wieder zentral neben Jonathan Tah und Lennart Karl erhielt auf der Zehnerposition den Vorzug vor Serge Gnabry. Beachtlich.

Union-Angreifer Ansah bringt Bayern in Führung

Ganz vorne – na klar – setzten die Münchner auf Kane, der beim 2:2 in der Bundesliga vor wenigen Wochen in der Schlussphase einen Punkt gerettet hatte. In dieser Partie hatte Kompanys Team zwei Gegentreffer nach Standardsituationen kassiert und erstmals überhaupt in dieser Saison nicht gewonnen.

Die Münchner waren also gewarnt, von Beginn an konzentriert zu agieren. "Das Spiel vor einem Monat hat gezeigt, wie schwierig es hier ist", sagte Sportvorstand Max Eberl vor dem Anpfiff im ZDF: "Wir müssen heute keinen warnen und wissen, wie kompliziert es hier ist: enges Stadion, unglaubliche Stimmung, sehr ambitionierter Gegner. Wir haben Respekt, aber wir haben auch unsere Qualitäten. Wenn wir die heute einbringen, haben wir auch eine sehr, sehr gute Chance."

Nach einem ersten harmlosen Torschuss von Michael Olise nach wenigen Sekunden hatte Union die Chance zur Führung: Joshua Kimmich verlor den Ball in der eigenen Hälfte, Neuer musste gegen den Schuss von Ansah zupacken (10.). Der Berliner Stürmer blieb im Fokus: Kurz darauf verlängerte Ansah eine Kimmich-Ecke per Oberschenkel ins eigene Tor – 1:0 für Bayern. Ganz unglücklich.

Es lief also für die Münchner, die in den vergangenen fünf Spielzeiten nicht übers Pokal-Viertelfinale hinaus gekommen waren. Viermal scheiterten sie sogar schon in den Runden zuvor. Entsprechend groß war die Motivation. "Ich möchte natürlich wieder nach Berlin fahren nach diesem Spiel, ganz klar", sagte Kompany vor der Partie mit Blick auf das Endspiel am 23. Mai 2026 im Olympiastadion. Und die Bayern-Stars hatten ihrem Coach offenbar gut zugehört. Nach Kimmichs nächstem präzisen Eckball erhöhte Kane mit dem Kopf auf 2:0.

Querfeld schnürt Elfmeter-Doppelpack gegen Bayern

Bayern im Union-Stil, mit zwei Toren nach Standards. Das gefiel Kompany, der dick eingepackt mit grauer Mütze am Spielfeldrand jubelte. Er hatte sein Team einmal mehr exzellent eingestellt.

Standards seien "in jeder Spielvorbereitung Thema", hatte Eberl gesagt. "Wir müssen unsere Duelle gewinnen." Und das gelang diesmal in den meisten Situationen. Aber: Perfekt war der Bayern-Abend nicht. Denn Tah machte es mit seinem Handspiel im Strafraum wieder spannend. Querfeld verwandelte den fälligen Elfmeter sicher zum 1:2. Danach drängte Union auf den Ausgleich, Diogo Leite köpfte rechts am Tor vorbei (45.+2).

Doch der Union-Lauf wurde rasch gestoppt: Nach Olises Freistoß verlängerte Diogo Leite den Ball ins eigene Tor – 1:3. Der dritte Standardtreffer der Münchner. Bitter: In der zweiten Halbzeit musste Aleksandar Pavlovic früh verletzt raus (48.), Leon Goretzka kam für ihn rein. Und Union wieder ran: Nach Kanes Ellbogenschlag traf Querfeld mit seinem zweiten Elfmeter zum 2:3.

Es wurde das große Zittern ums Weiterkommen. Die Union-Fans brüllten ihr Team nach vorne, erst recht, als Rönnow spektakulär gegen Kane parierte (62.). Auf der anderen Seite musste Neuer gegen Schäfer retten (70.). Puh. Die Berliner waren nah dran am 3:3, Querfeld köpfte Zentimeter neben das Tor (85.), aber Bayern kämpfte sich zum Sieg.

Es soll nicht Bayerns letzter Berlin-Besuch in dieser Saison gewesen sein, zum Finale wollen sie wiederkommen. Und wer weiß: Vielleicht wird es schon vorher so weit sein. Hertha BSC, Unions Stadtrivale, ist fürs Viertelfinale Anfang Februar qualifiziert. Die Auslosung erfolgt am Sonntag in der ARD-"Sportschau".

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