FC Bayern: Neuzugang Palhinha stand bisher nur 29 Minuten auf dem Platz – aber bleibt entspannt

München – In München und Umgebung hat sich João Palhinha schon bestens eingelebt. Vergangene Woche erst nutzte er einen freien Tag, um mit seiner Frau Patricia über den Tegernsee zu schippern. Das Paar hatte sich ein kleines Boot gemietet.
Palhinha: "Wir werden einige Ziele erreichen"
Und am Sonntagabend ging dann ein sportlicher "Traum" in Erfüllung, wie es Palhinha selbst formulierte: Sein erster Einsatz in der Bundesliga beim 2:0-Erfolg gegen den SC Freiburg, als er in der 74. Minute für Aleksandar Pavlovic eingewechselt wurde.
"Wir sind dabei, ein top Team zu bilden, eine top Gruppe", sagte der 29-jährige Portugiese später im Kabinengang der Arena: "Wir werden einige Ziele erreichen in dieser Saison." Heißt: Titel holen! Dabei will Palhinha eifrig mithelfen, auch wenn er aktuell noch keinen Stammplatz in der Mannschaft von Trainer Vincent Kompany hat.
Pavlovic und Joshua Kimmich sind im defensiven Mittelfeld gesetzt, Palhinha, der gegen Freiburg Thomas Müllers 2:0 mit einer Seitenverlagerung einleitete und kurz vor Spielende einen Handelfmeter verursachte, muss sich gedulden.
FC Bayern: Palhinha freut sich auf Duell gegen Benfica Lissabon
In den drei Pflichtspielen dieser Saison kam der 51-Millionen-Euro-Neuzugang vom FC Fulham erst 29 Minuten zum Einsatz: 16 gegen Freiburg, 13 zuvor im DFB-Pokal in Ulm. Beim Ligastart in Wolfsburg spielte Palhinha gar nicht.
Aber der Sechser bleibt gelassen, er setzt auf die Partien nach der Länderspielpause. Dann hofft er darauf, in die Startelf zu rücken. "Für mich geht es darum, Minuten zu bekommen, mich zu verbessern und die Vorgaben des Trainers umzusetzen", sagte Palhinha – und blickte auf die Champions League voraus: "Die Auslosung war speziell. Gegen Benfica zu spielen, ist besonders. Ein portugiesisches Team, das ich sehr gut kenne. Und auch bei Barcelona und Paris habe ich einige Freunde. Das macht die Dinge noch spezieller."
Für Bayern beginnt die Königsklasse mit dem Heimspiel gegen Dinamo Zagreb am 17. September. Ob Palhinha dann zur ersten Elf gehört?

Kane schwärmt von Palhinha: "Er ist ein Monster im defensiven Mittelfeld"
Zunächst will sich der Portugiese in Lauerstellung in den Spielen der Nations League gegen Kroatien und Schottland Selbstvertrauen holen, ehe es zurück nach München geht.
Bei Bayern ist die Überzeugung groß, dass Palhinha in den kommenden Monaten eine sehr wichtige Rolle einnehmen wird. "Er ist ein Monster im defensiven Mittelfeld", schwärmte Harry Kane: "Ich habe schon viele Spiele gegen ihn absolviert. Er packt an, fängt ab und liest das Spiel wirklich gut. Er ist eine großartige Ergänzung für uns."
Eberl freut sich über Qual der Wahl im Mittelfeld
Palhinha und Offensiv-Neuzugang Michael Olise seien "fantastische Spieler", ergänzte Kane. Beide würden "sehr gut ins System" passen und den Konkurrenzkampf erhöhen: "Das spornt uns alle an, motivierter zu sein und noch mehr um die Startelf zu kämpfen."
Das sieht auch Sportvorstand Max Eberl so. "Eine Saison ist lang. Wir haben einen sehr, sehr guten Kader, mit dem wir glücklich sind. Am langen Ende werden wir alle Spieler brauchen", betonte Eberl.
Ein Vorteil der Münchner sei es, so Eberl weiter, dass man "unterschiedliche Spielertypen" im defensiven Mittelfeld zur Verfügung habe: "Mit Palhinha, mit Pavlovic, mit Josh (Kimmich), mit Konni (Laimer), auch Leon (Goretzka), der geblieben ist."
Kimmich rückte gegen Freiburg auf Rechtsverteidigerposition
Kimmich spielte gegen Freiburg sogar auf zwei Positionen, als Sechser und als Rechtsverteidiger. Auch Linksverteidiger Raphael Guerreiro schob oft weit nach vorne. Mit dieser Taktik erinnerte Kompany an Ex-Bayern-Coach Pep Guardiola, mit dem er bei Manchester City zusammenarbeitete.
Gegen offensiv stärkere Teams könnte Kimmich fest hinten rechts spielen - und Palhinha neben Pavlovic auf der Doppelsechs.