FC Bayern: „Neuer in die Nordkurve!“

Bayern-Kapitän Philipp Lahm und sein Team solidarisieren sich mit dem Torwart gegen die Ultras der Südkurve – und von den Rängen gegenüber kommt ein Lockruf.
Patrick Strasser |
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Manuel Neuer: Auf Tuchfühlung mit den Fans.
firo/augenklick Manuel Neuer: Auf Tuchfühlung mit den Fans.

Bayern-Kapitän Philipp Lahm und sein Team solidarisieren sich mit dem Torwart gegen die Ultras der Südkurve – und von den Rängen gegenüber kommt ein Lockruf.

München - Und wieder gab es Pfiffe. Gegen Manuel Neuer. Diesmal aus der Ecke der Mainzer „Coface"-Arena, in der die Dortmunder Fans platziert wurden. Sie pfiffen Neuer aus – nach alter Sitte. Schalker bleibt Schalker.

Welche Kreise die Ablehnung einiger Ultra-Gruppen unter den Bayern-Fans gegenüber Neuer zieht, zeigte eine Aussage des Stadionsprechers beim 7:6 im Spiel um Platz drei des „Ligatotal!"-Cups gegen die Gastgeber: „Ein Dankeschön an die Fans von Mainz 05, die wissen, wie man einen Gast begrüßt: Zum Beispiel: Manuel Neuer.“ Die Bayern-Anhänger hatten ihn freundlich empfangen. Dennoch waren die Ultras, die ihn am Gardasee angefeindet hatten, wieder Thema. Genauer: Ihre Benimmregeln, der Verhaltenskodex für den Neuzugang - aufgestellt bei einem Geheimtreffen mit Neuer. Der 25-Jährige solle sich nicht anbiedern, also das Bayern-Wappen küssen oder sein Trikot herschenken. Von der Südkurve solle er sich fernhalten.

Doch diese Vorschriften - im Gegenzug wollen die Ultras keine Anti-Neuer-Plakate mehr basteln - stoßen bei der Mannschaft auf Unverständnis. „Es ist sehr peinlich mittlerweile", meinte Bastian Schweinsteiger, „man hat den weltbesten Torwart in Deutschland geholt, er hat nie etwas gegen Bayern getan." Kapitän Philipp Lahm wurde deutlicher: „Manuel ist Teil der Mannschaft. Wenn wir alle in die Kurve gehen und feiern, wird er mitgehen. Wir werden alles als Mannschaft zusammen machen."

Oder gar nichts! Unvorstellbar, dass die Feldspieler „La Ola" mit den Fans machen – und Neuer alleine in die Kabine trottet. Das sieht auch der Großteil der Fans so. „Manuel Neuer gehört wie jeder Spieler zur Mannschaft", sagte Manfred Straßer von „De rodn Waginga". Der Vorstand weiter: „Es ist im Grunde seine Pflicht und für uns eine Freude, in die Kurve zu gehen. Das kann man ja auch von außen keinem Spieler verbieten. Er wird halt nicht gleich voranmarschieren und den Vorsänger geben.“

Hans Gehrlein, Präsident der „13 Höslwanger" sagt: „Wir sind eine Einheit. Fans und Mannschaft. Wir feiern zusammen, da müssen im Idealfall alle Spieler in die Kurve." Die Ultras haben ihren festen Platz in der Allianz Arena direkt hinter dem Tor am Zaun der Südtribüne. Gegenüber im Norden herrscht eine gemäßigtere Stimmung. Pro Neuer! „Wir werden Manuel herzlich willkommen heißen, ihm den Rücken stärken und mit aller Kraft anfeuern", sagte Hans Fischer, Vize-Präsident der „Pomperlbuam" (1400 Mitglieder, 100 Karten im Oberrang der Nordkurve). „Wir distanzieren uns total von diesen Verhaltensregeln. Man sieht doch, dass so etwas nicht spurlos an ihm vorüber geht. Wenn er nach dem Spiel drüben im Süden blöd angemacht wird, soll er zu uns in die Nordkurve kommen. Er ist einer von uns!" Das wär’s noch: Wenn die ganze Mannschaft mit Neuer in die Nordkurve geht – und die Südkurve boykottiert.

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