FC Bayern München: Keeper Sven Ulreich aus der Hölle in den Himmel
Bayern-Keeper Sven Ulreich brilliert beim 3:1 der Münchner gegen die Überflieger von Paris St.-Germain. Im Hinspiel waren ihm noch fatale Patzer unterlaufen.
München - Die Paris-Klammer kann man auch bei Sven Ulreich setzen. Rein chronologisch und argumentativ. Von der Hölle in den Himmel. Am Dienstag glänzte der Bayern-Torhüter, entschärfte beim 3:1 Torschüsse von Neymar, Mbappé und Draxler – eine wahrhaft grandiose Leistung.
Ende September, als die Bayern mit dem 0:3 bei PSG ihre schlimmste Saisonniederlage erlitten, geriet nicht nur der damalige Trainer Carlo Ancelotti ins Feuer der Kritiker.
Auch Ulreich (29), weil er bei mindestens einem Gegentreffer schlecht aussah. Es gab Saures für den Stellvertreter von Welttorhüter Manuel Neuer, der sich Mitte September wegen eines erneuten Fußbruches samt Operation für einige Monate abmelden musste.
"Auf hohem Niveau muss ein Torhüter so einen Ball halten", meckerte etwa Rekordnationalspieler Lothar Matthäus und attestierte Ulreich darüber hinaus "Problem bei hohen Bällen", eventuell sogar mit den Augen. "Ich respektiere ihn sehr", meinte der Torhüter, "aber ich habe diese Kritik nicht verstanden. Es war kein Torwartfehler."
Mittlerweile hat sich Ulreich auf hohem Niveau stabilisiert, er verpasste diese Saison lediglich vier Pflichtspiele, wurde im Supercup in Dortmund und im DFB-Pokal in Leipzig zum Elferhelden.
"Der Rhythmus macht mich stark. Es freut mich, dass ich immer besser reinkomme", meinte Ulreich - und dankte dem neuen Trainer: "Jupp Heynckes hat mir vom ersten Tag das Gefühl gegeben, dass er auf mich setzt und dass er mir das Vertrauen gibt."
Wohl bis Februar, vielleicht sogar März wird er Neuer vertreten. Die Bayern-Bosse wollen im Winter mit ihm über eine Vertragsverlängerung über 2018 hinaus sprechen. Und wer weiß? Vielleicht fährt Ulreich noch als Nummer drei mit zur WM nach Russland.