FC Bayern: Hoeneß macht sich über Chelsea lustig
München - Der eine saß auf der Bank als Teamchef, der andere plauderte beim Jahresempfang der Industrie- und Handelskammer München. Franz Beckenbauer, der Ehrenpräsident, und Uli Hoeneß, der Präsident, haben in der Finalwoche vor dem Spiel der Spiele gegen Chelsea viele Termine. Am Montagabend coachte Beckenbauer eine Promi-Auswahl von Ex-Profis und Sterneköchen bei einem Benefizkick in Rosenheim, doch seine Gedanken waren bereits beim Champions-League-Finale.
„Gegen Chelsea muss man schauen, dass man möglichst wenig Fehler macht. Da ist Chelsea ähnlich wie Dortmund, die das eiskalt ausnutzen, wenn sie eine Chance haben - möglicherweise sogar intensiver”, sagte Beckenbauer bei „Sport1”. Der Ehrenpräsident gab die Parole aus: „Man muss aus eigener Kraft mehr machen. Das ist ein Endspiel und wird in dieser Konstellation wahrscheinlich nie mehr kommen. Deswegen ist es das wert, sich über die Leistungsgrenze hinaus zu bewegen und den Schweinehund zu überwinden. Das sind solche Momente, wo du sagst, du musst noch mal alles geben. Auch wenn sie dich hinterher mit der Schubkarre wegfahren. Es lohnt sich!” Der Gewinner des Europapokals der Landesmeister von 1974 bis ’76 betonte die Einmaligkeit des „Finals dahoam”: „Man muss auf jeden Fall den Zuschauern zu verstehen geben, dass der FC Bayern Herr im Hause ist. Alle wissen, dass das ihre Chance ist. Alle erwarten eine Trotzreaktion, ich auch. Das ist der absolute Höhepunkt, da werden sie sich besser konzentrieren als letzten Samstag.”
Hoeneß machte sich eher über den Gegner des Finals und die Preispolitik der Uefa Gedanken. Über den FC Chelsea und dessen Besitzer Roman Abramowitsch meinte Hoeneß: „Ein Abramowitsch, der 1,1 Milliarden Euro in diesem Verein stecken hat, wenn der den Stecker zieht, dann kannst du die als Puzzle am Kiosk kaufen.” Die wirtschaftlichen Aussichten des FC Bayern sieht er rosig: „Wenn wir die Champions League gewinnen, dann machen wir 20 bis 25 Millionen Euro Gewinn – sportlicher Erfolg auf Basis wirtschaftlicher Vernunft.”
Dass daran die Top-Spieler verdienen, hält Hoeneß für gerechtfertig: „Wir haben Topleute, die viel verdienen, das aber auch wieder einspielen. Ich sage denen (den Spielern, d.Red.) immer: Was den Fußball angeht, ist der FC Bayern ein Spiel ohne Grenzen, so lange ihr das Geld einspielt.”
Und: „Ich halte es für wichtig, dass die Mitglieder das Gefühl haben, dass ihnen der Verein gehört. Sie müssen keine Angst haben, dass wir an ein russisches oder ein arabisches Konsortium verkaufen.”
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