Fans singen: "Who the fuck is Barcelona?"
MÜNCHEN - Folgende Rechenübung ist nicht zulässig, aber zu witzig, um sie zu verschweigen: Wenn der FC Bayern gegen Basel 7:0 gewinnt, Leverkusen jedoch die Bayern 2:0 schlägt, aber in Barcelona mit 1:7 untergeht – ja, wie ginge dann ein Duell Barca gegen Bayern aus? Die Antwort lieferten die Fans in der Südkurve, sie brüllten berauscht vom Toreschauen: „Who the fuck is Barcelona?” Eben. Wird man ja mal sagen dürfen im Überschwang.
Die Profis aber müssen sich auf die Zunge beißen. Während Finalbotschafter Paul Breitner schon vor der Partie im AZ-Interview davon sprach, dass die Bayern im Endspiel dabei sind („Wir sehen uns im Finale”), übernahm Präsident Uli Hoeneß den Warnenden im Gespräch mit den Reportern. „Jetzt schauen Sie mal auf die Liste der Mannschaften, die noch kommen. Da kann man doch trotz der tollen Leistung nicht vom Endspiel sprechen. Da kommt Barcelona, da kommt Real Madrid, vielleicht der AC Mailand. Da sind Mannschaften dabei, die sind allererste Sahne. Wenn du denen nicht in Topform begegnest, hast du keine Chance.” Und weiter: „Ihr seid hier alle Träumer! Da kann man doch nicht so euphorisch sein, zu glauben, dass man im Vorbeigehen die Champions League gewinnt.”
Die 7:0-Demonstration gegen den Schweizer Meister will Hoeneß nicht als Angstmacher-Effekt sehen. „Die werden sich nicht ins Bockshorn jagen lassen. Die werden uns entsprechend einschätzen und sagen: Das ist eben der FC Bayern, so wie er ist. Jetzt geht es erst richtig los.”
Natürlich fehlt noch eine Menge zur Sicherheit und Selbstverständlichkeit des FC Barcelona mit seinen Passmaschinen Xavi und Iniesta sowie dem Weltfußballer und 50-Tore-Mann Lionel Messi.
Doch Barca hat in Spaniens Primera Division zehn Punkte Rückstand auf Real Madrid. Solch ein hoher Rückstand auf Borussia Dortmund? Das passiert einem FC Bayern nicht. Womöglich meinten die Fans auch das.