Fall Ribéry: Bayern legt sich mit Frankreich an
Boss Rummenigge gibt den Topstar nicht für die Anhörung durch den Fußballverband frei
MÜNCHEN Fitness first? Erstmal sind Muskelspiele dran bei den Bayern-Bossen. Da beschwerten sie sich letzte Woche massivst beim holländischen Verband im Falle Arjen Robben, dessen Verletzung erst nach der WM inklusive Urlaub an der Säbener Straße erkannt worden war.
Rummenigge will die Niederländer zur Kasse bitten, da Robbens nun mehrmonatiger Ausfall den FC Bayern viel Geld koste. „Es wäre nur fair, wenn diese Kosten vom holländischen Verband getragen werden“, sagte er. Der Fall ist noch nicht abgeschlossen, schon legen sich die Bayern, einmal in Übung, mit dem nächsten Verband an.
Nun sind die Franzosen dran. Es geht um Franck Ribéry. Und die Bayern verbieten ihm, am 17. August nach Paris zu reisen. Dort will der Disziplinarausschuss des Verbandes bei einer Anhörung den Trainingsstreik der der Franzosen während der WM in Südafrika aufarbeiten. „Es kann nicht sein, dass der französische Verband Franck Ribéry willkürlich aus seinen Verpflichtungen beim FC Bayern herausholt“, erklärte Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge. Die Einladung sei nicht mit dem FC Bayern abgestimmt worden und zudem kein in den Statuten des Weltverbandes Fifa festgelegter Pflichttermin.
Grund für die Aufregung der Bayern ist der Termin einen Tag nach dem DFB-Pokalspiel in Köln gegen die Amateure von Germania Windeck, tags darauf beginnt die Vorbereitung auf das Bundesliga-Auftaktspiel gegen Wolfsburg am 20. August. Rummenigge: „Die Vorbereitungen des Klubs auf die neue Bundesligasaison haben nun Vorrang vor der WM-Aufarbeitung des französischen Verbandes.“
Die Fifa-Statuten geben den Bayern Recht. Klubs müssen ihre Nationalspieler ausschließlich zu Pflichtterminen innerhalb des internationalen Fußballkalenders abstellen. „Dies ist hier nicht der Fall“, so Rummenigge, „daher wird der FC Bayern Franck Ribéry zu dieser Anhörung nicht freistellen.“ Ende der Durchsage. Rien ne va plus. ps