Elber über Breno: "Er ist ein guter Junge"
München - Die Idee kam von Uli Hoeneß. Der Bayern-Präsident machte sich Gedanken, wie man dem Brasilianer Breno in dessen misslicher Situation am besten helfen könne – und vor allem wer. Da fiel ihm Giovane Elber (39) ein, der Ex-Stürmer. Einer, der es in der Bundesliga geschafft hat, der von 1997 bis August 2003 insgesamt 92 Bundesliga-Tore für den FC Bayern erzielt hat und der sich an das Leben in Deutschland bestens angepasst hatte.
Nun soll er den Aufpasser und Motivator für Breno (22) geben, sich zehn Tage intensiv mit Bayerns Problemfall beschäftigen, ihn wieder aufbauen. Immer noch wird der Abwehrspieler verdächtigt, seine Mietvilla in der Nacht zum 20. September 2011 angezündet zu haben. Die Ermittlungen dauern an. „Die Situation belastet ihn sehr – auch alle Brasilianer. Denn er ist ein hervorragender Fußballer, vor allem als er noch in Brasilien gespielt hat – das ist sehr schade, das tut sehr weh”, sagte Elber bei „Sky90”.
Das Jahr 2012 begann gut für Breno. Er konnte dank gelockerter Auflagen der Staatsanwaltschaft mit der Profimannschaft ins Trainingslager nach Katar reisen, machte ein paar Testspiele mit und stand sogar im Kader des Ligaspiels gegen Wolfsburg (2:0). Dann der Rückschlag: Breno musste erneut am Knie operiert werden, wieder sollte eine wochenlange Reha folgen. Einsamkeit, Tristesse, keine Aussicht auf Spiele. Dazu diese Nachricht von Anfang März: Ein Brandgutachten kommt zu dem Schluss, dass die Ursache des Brandes nicht technischer Natur war, was den schweren Verdacht der Brandstiftung gegen Breno bestätigt. In einem psychiatrischen Gutachten soll die Schuldfähigkeit Brenos festgestellt werden. „Das geht ihm jetzt alles durch seinen Kopf”, sagte Elber, „aber er hat wieder angefangen, Deutsch zu lernen und Deutsch zu sprechen. Der Junge macht Fortschritte.”
Doch die Aussichten auf ein Comeback in dieser Saison und eine Verlängerung seines Vertrages über Ende Juni hinaus tendieren gegen Null.
Daher soll Elber, der seinem Landsmann noch im Januar geraten hatte, „nach dieser Saison zurück nach Brasilien zu gehen” nun den Seelentröster geben, den Aufpasser. „Ich versuche, Breno zu helfen, ihn zu unterstützen. Ich bin da und versuche, ihm wieder auf die Beine zu helfen. Er ist ein sehr guter Junge. Ich hoffe, dass er nochmal normal Fußball spielen kann.” Es ist ein Hoffnung. Und die letzte Idee, die Uli Hoeneß gekommen ist, um Breno wieder in die Spur zu bringen.
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