Kein Verkäuferklub? Bei ihm könnte der FC Bayern wanken

FC-Bayern-Star Michael Olise brilliert trotz folgenschweren Aussetzers auch im Nationalmannschafts-Trikot. Nun sollen unter anderem Real Madrid und der FC Liverpool Interesse am Offensiv-Star zeigen.
Bernhard Lackner |
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Torjubel um Serge Gnabry mit Michael Olise (l.) und Leon Goretzka (r.) im Spiel gegen Augsburg.
Torjubel um Serge Gnabry mit Michael Olise (l.) und Leon Goretzka (r.) im Spiel gegen Augsburg. © IMAGO/Frank Hoermann/SVEN SIMON (www.imago-images.de)
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Es lief gerade die 21. Minute im WM-Qualifikationsspiel zwischen Frankreich und Island, da tat sich auf einmal Sonderbares: Plötzlich und nur für einen kurzen Moment war dem Gesicht des nach außen sonst stoisch emotionslosen Michael Olise eine Gefühlsregung zu entnehmen. Eine Mischung aus Schock und Verdutzung angesichts dessen, was da gerade passiert war.

Der Angreifer des FC Bayern war im eigenen Strafraum von den isländischen Angreifern unter Druck gesetzt worden und leistete sich einen haarsträubenden Querpass in den Fuß von Andri Gudjohnsen, der den Ball geistesgegenwärtig zum 1:0 im Tor unterbrachte. Mon dieu!

Aber Olise wäre nicht Olise, würde er sich einen Fauxpas wie diesen nicht sofort aus Gesicht und Klamotten schütteln. Stattdessen zählte er in der Folge zu den auffälligsten Akteuren der äußerst prominent besetzten Offensive der Equipe Tricolore und trug seinen Teil zum knappen, letztendlich aber nicht unverdienten Sieg über die frechen Isländer bei.

Frankreich-Trainer Deschamps schwärmt von Olise: "Er ist brillant"

Ohnehin hat der 23-Jährige mit seinen starken Leistungen auch in Frankreich für Aufsehen gesorgt. Unter Trainer Didier Deschamps lief Olise in den Länderspielen gegen Island und wenige Tage zuvor gegen die Ukraine auf der Zehnerposition auf und belebte das Angriffsspiel des Vize-Weltmeisters mit Kreativität, Spielwitz und Torgefahr. "Michael ist brillant. Er ist technisch begabt, läuft viel, bewegt sich intelligent. Er hat einfach alles!“, schwärmte Deschamps bereits nach dem Sieg über die Ukraine, zu dem Olise einen Treffer beisteuerte: "Er macht seine Sache sehr gut beim FC Bayern München und auch bei uns. Natürlich hat es bei uns etwas länger gedauert, aber er hatte schon immer die Qualität.“

Bayern-Star Michael Olise.
Bayern-Star Michael Olise. © picture alliance/dpa/ZUMA Press Wire

Tatsächlich hat sich Olise seit seinem Wechsel von Crystal Palace zu den Bayern im vergangenen Jahr zu einem der spektakulärsten und besten Offensivspielern Europas gemausert. Der gebürtige Londoner gehörte in seiner Debütsaison beim Rekordmeister mit beeindruckenden 20 Toren und 23 Vorlagen in 55 Pflichtspielen bereits zu den wichtigsten Leistungsträgern und knüpft zu Beginn dieser Spielzeit (vier Spiele, vier Tore) nahtlos an seine starken Auftritte aus dem Vorjahr an.

Bericht: Mbappé spricht sich für Olise-Wechsel zu Real Madrid aus

Die starken Leistungen des Angreifers sind freilich auch den anderen Blaublütern des europäischen Klubfußballs nicht verborgen geblieben. Schon jetzt wird gleich mehreren Spitzenvereinen Interesse an einer Verpflichtung nachgesagt. Angeblich soll sich kein Geringerer als Kylian Mbappé bei Real Madrid für einen Transfer seines Nationalmannschafts-Teamkollegen stark gemacht haben. In England wird spekuliert, dass Olise beim FC Liverpool die Nachfolge des 33-jährigen Mohamed Salah antreten könnte.

Bei den Bayern steht ein Verkauf des Offensiv-Stars aktuell aber überhaupt nicht zur Debatte. Beim Rekordmeister hat Olise noch einen langfristigen Vertrag bis 2029. Zuletzt kamen allerdings Gerüchte auf, wonach dieser eine Ausstiegsklausel für den Sommer 2026 beinhalten könnte. "Wir reden grundsätzlich nie über Vertragsinhalte“, sagte Sportdirektor Christoph Freund, als er auf die mögliche Olise-Klausel angesprochen wurde und dementierte die Gerüchte damit nicht.

Der FC Bayern ist kein Verkäuferklub – oder doch?

Klar ist aber auch: Geht die Entwicklung des 23-Jährigen weiter so steil bergauf, wird das Interesse der zahlungskräftigen Konkurrenz aus Europa nicht weniger und die Bosse zwangsläufig vor die Frage gestellt, ob der FC Bayern es sich denn leisten kann, weiterhin kein Verkäuferklub zu sein. Dass der deutsche Branchenprimus mit den Big Spendern des Kontinents finanziell nicht mehr mithalten kann – oder will? – hat sich bereits im vergangenen Transfer-Sommer gezeigt.

"Wir müssen Stärke zeigen und nicht das Geld der Araber, der amerikanischen Hedgefonds nehmen“, meinte Ehrenpräsident Uli Hoeneß zuletzt. Die DFL müsse sicherstellen, dass die Bundesligisten "dieses Geld nie annehmen müssen“. Ob das gelingt, wird die Personalie Olise womöglich zeigen.

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  • Der Münchner vor 2 Stunden / Bewertung:

    wird eigentlich der Spieler auch noch gefragt?

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