Effenberg sieht Drucksituation für Nagelsmann bei Bayern

Der frühere Bayern-Kapitän Stefan Effenberg sieht auf den neuen Münchner Trainer Julian Nagelsmann eine besondere Drucksituation zukommen. "Nagelsmann will Titel gewinnen, daraus hat er nie einen Hehl gemacht. Aber es gibt einen Unterschied, ob ich Titel gewinnen will oder ob ich sie gewinnen muss. Letzteres ist beim FC Bayern der Fall. Hier bekomme ich für einen zweiten Platz keinen Applaus so wie bei Hoffenheim oder Leipzig", sagte der frühere Fußball-Nationalspieler in seiner Kolumne beim Online-Portal "t-online.de".
von  dpa
Stefan Effenberg.
Stefan Effenberg. © Uwe Anspach/dpa/Archivbild

"Nagelsmann ist zum Erfolg verdammt. Er will sicher nicht der Erste sein, der nach neun Meisterschaften in Folge den Titel verpasst. Dabei wird eine Meisterschaft nicht mal reichen", führte Effenberg aus. "Hansi Flick hat die Messlatte mit seinen Erfolgen noch mal höher gelegt. Nagelsmann wird an Titeln gemessen - und zwar insbesondere auf internationaler Bühne. Erst recht, weil er seinen neuen Verein eine Weltrekordablöse gekostet hat. Diesen Druck hat Nagelsmann noch nie erlebt", meinte der 52-Jährige.

Der FC Bayern hatte Nagelsmann (33) am Dienstag für fünf Jahre verpflichtet und dafür eine Rekordablöse im zweistelligen Millionenbereich an RB Leipzig gezahlt. "In Hoffenheim hat Nagelsmann gute Spieler trainiert, in Leipzig sehr gute. In München hat er es allerdings mit Superstars zu tun. Mit Serienmeistern, Champions-League-Siegern, Weltmeistern, Triple-Gewinnern", sagte Effenberg, der von 1990 bis 1992 und von 1998 bis 2002 für Bayern spielte. "Das bedeutet: Er arbeitet künftig mit nahezu fertigen Spielern, die er ganz anders führen und trainieren muss. Ganz klar: Er darf sich wenig bis keine Fehler erlauben."

© dpa-infocom, dpa:210428-99-385270/2

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