Dino und Toni, die Standardtüftler beim FC Bayern

Frankfurt/München – Den Frankfurter Nebel, ausgelöst durch die Pyrotechnik der heimischen Ultras, hatten die Herrschaften sicher nicht einkalkuliert. Aber es kam Joshua Kimmich und den Standard-Masterminds von der Bayern-Ersatzbank sicher entgegen, dass Eintracht-Torhüter Kevin Trapp im wahrsten Sinne des Wortes etwas benebelt war in jener fünften Spielminute. Man könnte den Führungstreffer der Münchner im Bundesliga-Auftaktspiel als Eigentor der Frankfurter Fanszene werten, aber eben auch der Fußballkunst von Kimmich zuschreiben, der die Kugel an der Ein-Mann-Mauer Filip Kostic vorbei elegant und entschlossen via Innenpfosten im kurzen Torwarteck versenkte.
Nach dem – kaum erkennbaren – Einschlag rannte Bayerns dritter Kapitän sofort zur eigenen Ersatzbank und klatschte mit Dino Toppmöller sowie Toni Tapalovic (beide 41) ab.
Toppmöllers Tipp: "Der Trappo steht immer ein bisschen höher"
Die Co-Trainer sind die geheimen Assistenten für diesen Treffer, für den es laut Protokoll – weil es ja ein direkt verwandelter Freistoß war – keinen offiziellen Assistpunkt gibt. "Dino hat das in der Woche schon angekündigt", sagte Kimmich bei DAZN und erklärte: "Wir haben seitliche Freistöße trainiert, und er hat dann gesagt: 'Du kannst mal gucken, der Trappo steht immer ein bisschen höher. Da kann man es mal versuchen.' Und ich dachte, dann probiere ich's mal." Gesagt, gelungen.
Der Cheftrainer richtete ein "großes Lob" auch an Torwarttrainer Tapalovic, der erkannt hatte, "dass wir da vielleicht eine Option haben". Im ZDF fügte Nagelsmann hinzu: "Das geht nullkommanull auf meine Kappe, sondern auf die beiden. Dafür hat man ein funktionierendes Trainerteam, das ist wertvoll."

Auch Benjamin Pavard bedankte sich nach seinem 2:0, dem ebenfalls ein Standard vorausging, beim Co-Trainer-Duo Dino & Toni. Einziger Nachteil, so Nagelsmann: "Viele werden darauf jetzt vorbereitet sein."