Die Tor-Maschine stottert – wie steht es um die Chancenverwertung beim FC Bayern?

München – Es gab Treffer wie am Fließband, auch gegen Top-Gegner. Die Tor-Maschine von der Säbener Straße lief auf Hochtouren und lieferte zum Saisonstart in der Bundesliga beeindruckende Ergebnisse. Maschinist Julian Nagelsmann hatte gut lachen. Er musste nur kleine Justierungen bei seinem FC Bayern vornehmen und konnte beobachten, wie die Maschine weiterrollte. Doch jetzt gerät das System ins Stocken. Liegt's an der Chancenauswertung?
FC Bayern: Die beste Offensive der Bundesliga hat Ladehemmungen
Die gute Nachricht vorweg: Der FC Bayern hat immer noch den gefährlichsten Angriff der Bundesliga. 17 Tore stehen auf der Haben-Seite, eigentlich kein Grund zu Sorge. Und dennoch, die letzten Spiele können offensiv nicht nach dem Geschmack der Bayern-Verantwortlichen gewesen sein: Magere zwei Tore gab es gegen Borussia Mönchengladbach und Union Berlin zu verzeichnen.
Viele Chancen – wenige Tore für den FC Bayern
An Möglichkeiten mangelt es nicht: Sechs Chancen und 75 Prozent Ballbesitz gegen Union und 20 Torschüsse gegen Gladbach sprechen für die Bayern. Da muss doch mehr drin sein, sagt sich so mancher Fan. Schon werden die ersten Stimmen nach einem echten Mittelstürmer laut. Denn auch Julian Nagelsmann hatte zuletzt die Zielstrebigkeit und Konzentration beim Abschluss seiner Spieler kritisiert.
Über vier Abschlüsse für Sadio Mané pro Spiel
"Sport1" hat sich die Mühe gemacht, die schnöden Statistik-Zahlen auszuwerten. Ein Beispiel-Blick auf Sadio Mané: Der Neuzugang kam in den ersten fünf Bundesliga-Spielen deutlich häufiger zum Abschluss als in den vergangenen fünf Jahren beim FC Liverpool. Bei Bayern hat er 4,32 Abschlüsse pro Spiel. Diese landen jedoch eher selten im Tor der Gegner. Nur rund 11 Prozent seiner Schüsse geben Grund zum Jubeln. Sturmpartner Gnabry kommt immerhin auf 18 Prozent erfolgreiche Versuche.
Treffsicherster Stürmer ist Erling Haaland
Natürlich werden an dieser Stelle auch die Vergleiche mit den Superstürmern dieser Welt gezogen. Robert Lewandowski versenkt beim FC Barcelona im Moment 28 Prozent seiner Schüsse. Erling Haaland bei Manchester City sogar 36 Prozent. Der Däne ist damit der treffsicherste Stürmer.
Kann Harry Kane dem FC Bayern helfen?
Und so kommt die (vorerst) beendete Diskussion aus dem Sommer mal wieder auf den Tisch. Wie wäre es mit Harry Kane an der Isar? Ein Transfer in der abgelaufenen Wechselperiode war aufgrund der finanziellen Rahmenbedingungen nicht zu stemmen. Der Stürmer kostete schlichtweg zu viel. Doch wie die BILD berichtete, hat Bayern hat bei Kanes Bruder und Berater Charlie ein Angebot hinterlegt: Verlängert Kane nicht in London, würde Bayern 2023 ein Angebot für den englischen Nationalstürmer abgeben.

Wer wirft die Tor-Maschine beim FC Bayern wieder an?
Doch das ist vorerst Zukunftsmusik. In den nächsten schweren Spielen (u. a. gegen Inter und den FC Barcelona) muss die Bayern-Offensive zeigen, was in ihr steckt und die Tor-Maschine wieder zum Laufen bringen. Und wer weiß, vielleicht taucht ja aus dem Maschinen-Raum noch die ein oder andere Überraschung auf. Dass er weiß, wo das Tor steht, hat Neuzugang Mathys Tel im DFB-Pokal bewiesen. Leon Goretzka kehrte nach seiner Verletzung zurück und mit einem Jamal Musiala in Top-Form hat so ziemlich jede Abwehr der Welt Probleme.