Die Peretz-Leihe bringt neuen Schwung in das Torwart-Puzzle des FC Bayern – was wird aus Ulreich?

Daniel Peretz spielt für ein Jahr beim HSV – um zur neuen Nummer zwei des FC Bayern zu reifen, falls Manuel Neuer aufhört? Doch was wird aus Sven Ulreich, der noch keinen Vertrag für die kommende Saison hat? Und dann wäre da ja auch noch Jonas Urbig und Alexander Nübel.
von  Patrick Strasser
Wie geht es beim FC Bayern weiter auf der Torhüter-Position?
Wie geht es beim FC Bayern weiter auf der Torhüter-Position? © IMAGO/Philippe Ruiz

Gleich mal ran an den Speck, an die Kugel. Kaum war Daniel Peretz in Hamburg angekommen, kaum hatte er seinen Leihvertrag beim Hamburger SV für eine Saison unterschrieben, da ging es am Montagnachmittag auf den Trainingsplatz des Traditionsvereins. "Erst ein paar Stunden hier und schon am Ackern", schrieb der Verein auf "X" und zeigte das Muskel-Emoji. Servus, FC Bayern – auf Zeit. Und: Moin, Daniel!

Der 25 Jahre alte Israeli, dessen Vertrag bei Bayern bis 2028 datiert ist, soll dem bisherigen HSV-Stammtorhüter Daniel Heuer Fernandes Dampf machen. HSV-Vorstand Stefan Kuntz äußerte sich erfreut, "dass sich Daniel mit seiner internationalen Erfahrung für uns entschieden" habe. Zig Verein, etwa der FC Genua oder die PSV Eindhoven, hatten um den Nationaltorhüter Israels (sieben Länderspiele) gebuhlt.

Jonas Urbig beim FC Bayern aktuell die klare Nummer zwei

Für die neue Herausforderung beim Aufsteiger brach Peretz seinen Urlaub vorzeitig ab. Schließlich hatte er wie alle Bayern-Profis nach dem Viertelfinal-Aus bei der Klub-WM drei Wochen frei bekommen. Aber was ist schon eine Woche weniger Urlaub bei der Aussicht, regelmäßig spielen zu können? Das war bei Bayern nicht mehr drin.

Hinter der Nummer eins Manuel Neuer (39) soll in der kommenden Saison Jonas Urbig (21), im Januar für acht Millionen Euro Basisablöse vom 1. FC Köln an die Säbener Straße gewechselt, nicht nur dann Einsätze in regelmäßigen Abständen bekommen, wenn der Platzhirsch verletzt oder gesperrt ist. Für Peretz, im Sommer 2023 für fünf Millionen Euro Ablöse von Maccabi Tel Aviv zum Rekordmeister gewechselt, konnte bei Bayern in sieben Pflichtspielen aushelfen, aber sich nie als echte Nummer zwei etablieren.

Nummer eins und Nummer zwei beim FC Bayern: Manuel Neuer (m.) und Jonas Urbig (re.).
Nummer eins und Nummer zwei beim FC Bayern: Manuel Neuer (m.) und Jonas Urbig (re.). © IMAGO/Scott W. Coleman

Urbig und Nübel liefern sich ein Fernduell um die Neuer-Nachfolge

Beim HSV soll Peretz, so Bayerns Sportdirektor Christoph Freund "weitere Erfahrungen und viele Bundesliga-Minuten sammeln". Die Hanseaten überweisen eine Leihgebühr von rund 250.000 Euro, haben aber keine Kaufoption für den Sommer 2026. Denn dann werden die Karten neu gemischt in Bayerns Keeper-Puzzle. Der Vertrag von Neuer, der im März stolze 40 wird, endet nach dieser Saison.

Man weiß ja nie beim Torwart-Methusalem: Macht sein Körper dann noch mit? Kann er sich für eine weitere Spielzeit motivieren? Urbig ist als Kronprinz und Nachfolger vorgesehen, liefert sich ein Fernduell mit dem eigentlichen Kronprinzen und einst als Nachfolger vorgesehenen Alexander Nübel (28), der noch bis Sommer 2026 an den VfB Stuttgart ausgeliehen ist. Nübels Vertrag in München läuft bis 2029. Peretz könnte also übernächste Saison tatsächlich zur Nummer zwei aufrücken – falls Neuer Schluss macht.

Derzeit noch an den VfB Stuttgart verliehen: Alexander Nübel.
Derzeit noch an den VfB Stuttgart verliehen: Alexander Nübel. © IMAGO/osnapix / Marcus Hirnschal

Private Gründe: Ulreich-Zukunft offen

Und Sven Ulreich? Ihm liegt nach AZ-Informationen ein unterschriftsreifer Vertrag für ein weiteres Jahr bis 2026 vor. Aus privaten Gründen zögert der 36-Jährige noch. Die Bayern-Bosse haben die Entscheidung komplett in seine Hände gelegt.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.