"Die Gruppenphase ist besonders": Die nächste Karl-Stunde gegen Lissabon

Der FC Bayern gewinnt gegen Sporting Lissabon mit 3:1. Dabei überragte vor allem Youngster Lennart Karl.
Patrick Strasser |
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Ein echter Zocker: Lennart Karl.
Ein echter Zocker: Lennart Karl. © IMAGO

Ob die Bayern aufgrund der ungewohnt frühen Anstoßzeit um 18.45 Uhr (anstelle von sonst 21 Uhr) zunächst nicht richtig auf Betriebstemperatur kamen am frühen Abend? Oder waren es die Frühlingsgefühle an diesem viel zu milden Dezembertag? Erst nach dem unglücklichen Rückstand nahm das Champions-League-Heimspiel gegen Sporting Lissabon so richtig Fahrt auf. Serge Gnabry (65.), Lennart Karl (69.) und Jonathan Tah (77.) drehten die enge, emotionale Partie in ein 3:1. Der dritte Heimsieg im dritten Heimspiel dieser Ligaphase der Königsklasse war ein hartes Stück Arbeit, ein Erfolg des Willens.

"Die Gruppenphase, die wir jetzt spielen, ist sehr besonders"

Damit haben die Bayern nun zumindest die Playoff-Teilnahme der besten 24 von 36 Teams unter Dach und Fach gebracht. Und mehr? Die Top8 sind nah – ein Sieg aus den letzten beiden Partien, oder gar ein Remis, reichen nun, um sich die Playoff-Runde im Februar (das Sechzehntelfinale) zu ersparen. Um vor den entscheidenden Wochen der Saison im Frühjahr Körner zu sparen, damit sich Kopf und Körper erholen können.

"Die Gruppenphase, die wir jetzt spielen, das ist sehr besonders", meinte Sportvorstand Max Eberl schon vor Anpfiff, "auch da haben wir wieder was gelernt gegen Arsenal. Das Schöne ist: Wir spielen sehr guten Fußball, sehr attraktiven Fußball." Gegen den portugiesischen Double-Gewinner, die Löwen (portugiesisch: Leões) aus Lissabon, allerdings erst nach dem Hallo-Wach-Gegentreffer.

Kompany wechselte gleich auf mehreren Positionen durch

Zum Personal: Einerseits wechselte Trainer Kompany gar nicht – er setzte auf dieselbe Startelf, die vor drei Wochen 1:3 beim FC Arsenal verloren hatte. Andererseits, im Vergleich zum 5:0 am Samstag beim VfB Stuttgart, tauschte der Chefcoach mal eben sieben Spieler. Grande Rotation! Im Tor stand wieder Kapitän Manuel Neuer anstelle von Jonas Urbig.

Zurückrotiert wurden auch Jonathan Tah, Josip Stanisic, Aleksandar Pavlovic, Serge Gnabry, Lennart Karl und Harry Kane. Rausrotiert wurden: Kim, Bischof, Goretzka, Guerreiro und Jackson (allesamt auf der Bank). Luis Díaz fehlte dieses Spiel noch nach seiner Roten Karte beim 2:1 in Paris. "Es braucht Energie und Frische. Man muss einfach auf die Jungs setzen, die körperlich gut drauf sind", erklärte Kompany vor dem Anpfiff bei DAZN und meinte: "Es gibt keine Ausreden."

Gegen Sporting Lissabon gefordert: Dayot Upamecano.
Gegen Sporting Lissabon gefordert: Dayot Upamecano. © IMAGO

Sporting hatte mit Verletzungssorgen zu kämpfen

Höchstens bei den Gästen, die voller Selbstvertrauen anreisten: Wettbewerbsübergreifend seit zwölf Spielen ungeschlagen, in der heimischen Liga mit fünf Punkten Rückstand auf Spitzenreiter FC Porto aktuell Platz zwei. Doch Trainer Rui Borges standen nach dem 1:1 im Stadtderby bei Benfica am Wochenende drei Spieler nicht mehr zur Verfügung: Mittelfeldmann Goncalves sowie die Stürmer Trincao und Quenda.

Ob sich die Grün-Weißen (portugiesisch: Verde e Brancos) deshalb in einem 5-3-2-System so einigelten? Sportings beste Chance vor der Pause resultierte aus einer Abwehr-Grätsche von Tah, dem dabei fast ein Eigentor unterlief. Neuer war zur Stelle, toller Reflex (28.). Bayern kam der Führung zwei Mal ganz nahe. Der Treffer von Karl wurde vom VAR einkassiert (5.), weil Gnabry zuvor wenige Millimeter im Abseits war. Kanes Schuss mit links landete am Außenpfosten (37). Ein zähes Anrennen, ein Geduldsspiel.

Traf gegen Sporting Lissabon ins eigene Tor: Joshua Kimmich.
Traf gegen Sporting Lissabon ins eigene Tor: Joshua Kimmich. © IMAGO

Tah sorgt gegen Sporting für den Endstand

Bevor es langweilig zu werden drohte, schlug Kimmich – aus Versehen natürlich – zu und sorgte mit seinem Eigentor für Spannung. Das 0:1 in der 54. Minute, mitverursacht durch den zu zaghaft attackierenden Tah, fiel im (Pyro-)Nebel, und kam aus dem Nichts. Dadurch wurden die Bayern geweckt und emotionalisiert. Gnabry traf nach einer Ecke völlig frei zum Ausgleich, erstmals wieder seit dem 1. November (3:0 gegen Leverkusen).

Karl erlegte die Löwen mit rechts und Tah sorgte für den 3:1-Endstand. Übrigens: Mit seinen 17 Jahren und 290 Tagen ist der Linksfuß nun der jüngste Spieler, der in drei aufeinanderfolgenden Champions-League-Spielen getroffen hat. Bravo, Karlinho! Oder: Karl – wer ko, der ko! Chapeau!

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