DFB-Pokal, Champions League: Zwei Pötte für die Ewigkeit

Erst der DFB-Pokal, dann die Champions League: Am Samstag beginnen für die Bayern die wohl verrücktesten Tage der Vereinsgeschichte
Patrick Strasser |
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Objekte der Begierde: Der Champions-League-Pott und der DFB-Pokal.
firo/Augenklick Objekte der Begierde: Der Champions-League-Pott und der DFB-Pokal.

BERLIN - Nein, ein echtes BVB-Heimspiel wird es nicht, das Pokalfinale in der Hauptstadt. Auch wenn sich die Dortmunder noch so sehr bemühen. Die Borussen und ihre Sponsoren haben es sich eine Menge Geld kosten lassen und in ganz Berlin schwarz-gelbe Fahnen mit „Echte Liebe Borussia” aufhängen lassen, dazu die Waldbühne gemietet, um den Fans ohne Karte für das Olympiastadion die Partie per Public Viewing zu gönnen. 50.000 Dortmund-Fans sollen insgesamt in die Stadt kommen. Dennoch, bei aller Liebe: Ein „Finale dahoam” wird man nicht hinbekommen, dazu ist dieser Pott einfach zu klein.

Für die Bayern ist das Pokalendspiel am Samstag gegen Borussia Dortmund (20 Uhr, ZDF und Sky live) das Vorspiel für die womöglich verrücktesten acht Tage der Vereinsgeschichte. Zwei Finals, ein Traum – erst Dortmund, dann der FC Chelsea am kommenden Samstag im eigenen Stadion in Fröttmaning. Ein Spiel, das die Fans in München elektrisiert wie noch nie zuvor. Eine ganze Stadt zählt die Tage, die Stunden. Das Pott-Double hat noch keine Mannschaft der Vereinsgeschichte je gewonnen. Bei den Erfolgen im Europapokal der Landesmeister 1974 und 1976 kam man einem Doppel-Triumph recht nahe, scheiterte im Pokal jedoch bereits im Halbfinale, 1975 schon in der dritten, 2001 gar in der Zweiten Runde. Nun kommt die einmalige Chance.

„Der Pokal ist ein großes Ziel für uns”, sagte Trainer Jupp Heynckes am Freitagmittag in Berlin, „aber das Champions-League-Finale kann man nicht aus den Köpfen der Spieler streichen. Wir gehen step by step vor, konzentrieren uns erst auf das Endspiel hier.” Gespielt werden soll volle Pulle, gefeiert im Fall der Fälle nur mit angezogener Handbremse.

Wie bei all den Finals in den vergangenen Jahren haben die Bayern sämtliche Geschäftsstellen-Mitarbeiter nach Berlin eingeladen, in der Hauptstadt-Repräsentanz von Hauptsponsor Telekom wird es ein großes Bankett mit der Mannschaft, Trainerstab, Betreuern, Angehörigen und Vips geben.

<strong>Zwei Pötte im Vergleich: Die AZ-Grafik zum Download (692 KB)</strong>

Die Mannschaft hat Disco-Verbot, soll beim Bankett bleiben und keine Ausflüge in die Clubs der Stadt unternehmen. Gegen zwei Uhr sollen alle gemeinsam mit dem Mannschaftsbus zurück ins Hotel „Regent” fahren. Dann ist Schluss mit lustig. Das Motto: Die Party wird nicht aufgehoben, nur aufgeschoben. „Wir haben noch das Endspiel gegen Chelsea vor der Brust, daher spreche ich nicht über solche Banalitäten”, sagte Heynckes, „das verbietet sich von vornherein. Wir haben große Ziele.” Die große Sause? Heynckes: „Es ist nichts programmiert, nichts vorgesehen.” Und am Sonntag geht um 12 Uhr der Flieger zurück nach München.

Sollte man den Pokal holen, gibt es auch keinen Rathaus-Empfang, die Trophäe wird in die Vitrine gestellt und soll eine Woche später beim Fest der Feste mit dem Champions-League-Pott präsentiert werden. Nach dem trainingsfreien Montag startet die Vorbereitung auf den FC Chelsea. Anders die Dortmunder: Sie lassen es am Sonntag krachen – ob als Meister oder Double-Sieger. Eine Parade durch die Stadt startet ab 18 Uhr.

Die Bayern haben eben Größeres vor. „Dies sind die Wochen, in denen es wirklich um was geht”, sagte Kapitän Philipp Lahm am Freitag, „jetzt sind wir soweit, dass die Preise verteilt werden – und wir sind bereit.” Für den Doppelschlag. „Wenn man keinen Titel gewinnt, war es keine erfolgreiche Saison, vielleicht eine ordentliche – mehr nicht. Wir wollen am Samstag damit anfangen, Titel zu gewinnen”, so Lahm.

Berlin als erster Streich. Fortsetzung folgt.

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