Desailly: "Coman zaubert mir ein Lächeln ins Gesicht"

Er wurde Welt- und Europameister, war in 50 Spielen Frankreichs Kapitän. Nun spricht Marcel Desailly im SID-Interview über die Sicherheit bei der Heim-EM, er schwärmt über Kingsley Coman und erklärt, warum Deutschland nicht Europameister werden kann.
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Der frühere französische Nationalspieler ist begeistert von Bayern-Youngster Kingsley Coman.
dpa Der frühere französische Nationalspieler ist begeistert von Bayern-Youngster Kingsley Coman.

Cardiff - Kinsgley Coman zaubert ihm "ein Lächeln ins Gesicht, Franck Ribéry vermisst er nicht mehr und das Thema Sicherheit bereitet ihm "eine gewisse Angst": Rund zweieinhalb Wochen vor Beginn der zweiten Fußball-EM ist Frankreichs Fußball-Ikone Marcel Desailly sportlich bester Dinge, in Bezug auf mögliche Terroranschläge aber in Sorge.

"Natürlich gibt es da eine gewisse Angst", sagte der Weltmeister von 1998 und Europameister von 2000 dem SID: "Wir hoffen, dass nichts passiert. Aber es ist schwer zu kontrollieren." Die Hauptstadt Paris, wo am 13. November während des Länderspiels Frankreich gegen Deutschland (2:0) Terroranschläge stattfanden, sei "schon ein Ziel. Und es kann überall passieren. In jeder Stadt".

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Frankreich für Desailly EM-Favorit - vor Deutschland

In sportlicher Hinsicht ist der 47-Jährige, der die Equipe Tricolore in 50 Spielen als Kapitän anführte, aber bester Dinge. Frankreich sei Favorit, "noch vor Deutschland", sagte er. Und gründet seinen Optimismus nicht zuletzt auf Bayern Münchens Kingsley Coman. Dieser sei zwar nicht einmal Stammspieler, könne aber den Unterschied ausmachen.

"Er zaubert mir ein Lächeln aufs Gesicht", erklärte Desailly, der heute als TV-Experte für beIN SPORTS arbeitet: "Er hat noch wenig Erfahrung. Deshalb muss er froh sein, überhaupt dabei zu sein und wird auch nicht in jedem Spiel in der Startelf stehen. Aber ich hoffe, dass er das Besondere ins Spiel bringt. Er kann eine echte Waffe sein."

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Ribéry kein Thema mehr - Benzema wird L'Équipe fehlen

Dem zweiten französischen Bayern-Spieler, Franck Ribéry, trauert Desailly dagegen nicht nach. "Das Thema ist durch", sagte er relativ emotionslos: "Er hat sich selbst rausgenommen. Wichtig für ihn ist nur, dass er fit ist und nächstes Jahr im Verein eine gute Saison spielt." Ribéry hatte nach der WM 2014 seinen Rücktritt erklärt, nun aber offenbar auf ein Comeback spekuliert.

Das Fehlen von Real Madrids Stürmerstar Karim Benzema, der wegen der Sexvideo-Affäre nicht berücksichtigt wurde, sei dagegen "schon ein Schlag. Aber der Verbandspräsident und der Trainer haben es so entschieden, deshalb muss man darüber nicht diskutieren".

Dennoch müsse der Gastgeber nicht einmal den Weltmeister fürchten. "Alle sagen, Deutschland sei das beste Team", meinte Desailly: "Ihr habt auch große Erfahrung. Aber Ihr habt keine Stürmer." Dem Gastgeber fehle dagegen "nur etwas Erfahrung". Es sei aber "eine sehr, sehr gute Generation. Ich vergleiche sie mit dem Deutschland der WM 2010, die den Start einer neuen Generation markiert hat". Außerdem verwies Desailly darauf, dass Frankreich auch die letzten beiden Turniere in der Heimat, die EM 1984 und die WM 1998, gewann.

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Erwartungsdruck "ist riesig"

Ein Problem, des jungen französischen Teams könne allenfalls der Erwartungsdruck werden. "Der ist riesig", konstatierte der 116-malige Nationalspieler: "Deshalb ist der Zusammenhalt in der Mannschaft umso wichtiger. Sie müssen positive Energie daraus entwickeln und dürfen keine Angst haben."

Dann sei der dritte EM-Titel für Frankreich möglich. Und der ist in Desaillys Augen wichtig für das gesamte Land. "Er würde einen Schub geben, aber nicht nur dem Fußball", versicherte er: "Politisch ist es im Moment nicht einfach in Frankreich, wirtschaftlich auch nicht. Der Fußball kann alles zusammenführen und den Leuten viel Freude bereiten."

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