„Der Termin ist längst geblockt“

Münchens Oberbürgermeister Christian Ude, der nichts von Felix Magaths Provokation wusste, ist bereit für Bayerns etwaige Party.
AZ: Herr Ude, waren Sie als Hausherr des Rathauses eigentlich informiert, dass Felix Magath am Montagnachmittag ein TV-Interview auf dem Meisterfeier-Balkon der Bayern gab?
CHRISTIAN UDE: Nein, war ich nicht. Ich muss aber auch nicht über jedes Interview informiert werden, das dort oben gegeben wird. Auf dem Rathausbalkon äußern sich zuweilen sogar CSU-Politiker negativ über mich.
Wie fanden Sie persönlich Magaths Auftritt?
Es war eine ganz gezielte Provokation, die er ganz alleine zu vertreten hat.
Wenn es die Bayern am Samstag doch noch packen sollten, würde es sich allerdings als schönes Eigentor herausstellen.
Dass Bayern noch die Schale holt, ist eher unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich. Für die Fußballhochburg München wäre es ein weiteres Highlight. Es hat ja schon oft genug Überraschungen in letzter Sekunde gegeben.
Letztes Jahr waren die Bayern-Verantwortlichen verstimmt, weil Sie für die Meisterfeier Ihren Urlaub nicht extra unterbrochen hatten.
Ich konnte ja nicht wissen, dass die Bayern da so ausrasten. Ich hatte meine Person da als nicht so wichtig erachtet. Aber das ist ausgeräumt, ich bin ja auch nicht nachtragend.
Sind Sie am Samstag für den Fall der Fälle gerüstet?
Der Termin ist längst geblockt, der Spielplan gibt es ja vor. Für mich wäre es das neunte Mal mit den Bayern. Für uns von der Stadt schon Routine, nicht für die Wolfsburger. Deren OB (Rolf Schnellecke von der CDU, d. Red.) ist schon ganz aus dem Häuschen. Er hat mich neulich auf dem Städtetag beinahe stündlich über die aktuellen Vorbereitungen informiert.
Und wann folgt das nächste Mal mit dem TSV 1860?
Ich hoffe 2010. Im Jahr der 150-Jahrfeier sollten die Löwen wieder auf einem Aufstiegsplatz stehen – da ist fast schon ein moralischer Zwang.
Interview: Patrick Strasser