Das Stand-Tor: „Wie einst Franz“
Thomas Müller erlöst die Bayern mit einem Treffer, der ein wenig an Tipp-Kick erinnert
MÜNCHEN Ob man lernen kann, so ein Tor zu schießen? Dieser Tipp-Kick-Treffer, das Stand-Tor mit dem Außenrist?
Thomas Müller zuckte mit den Achseln. „Da muss schon viel zusammenpassen, um so ein Tor zu schießen“, sagte er schließlich diplomatisch, „theoretisch habe ich das Tor schon so machen wollen. Dass es dann tatsächlich so gelingt, das passiert nicht immer. Wenn’s schief geht, kann der Ball auch an die Eckfahne gehen. Das ist natürlich ein Risiko – hopp oder top. Man braucht auch ein bisschen Glück.“
Trainer Louis van Gaal korrigierte: „Gut, da war Glück dabei. Aber Thomas macht das im Training öfter. Vielleicht war es also doch kein Glück.“
Sondern eher Können. Ganz bestimmt aber war dieser erlösende Treffer in der 79. Minute im Champions-League-Geduldsspiel gegen die Roma ein ziemlich besonderes Tor von Müller. Eines, das Schalke-Coach Felix Magath an den Kaiser erinnerte. „Das war ein Tor, wie sie früher auch der Franz gemacht hat, mit dem Außenrist“, erkannte der Ex-Bayer bei „Sky“.
Müller jedenfalls strafte so am Mittwoch, als sich viele schon auf das zweite Remis und das dritte torlose Spiel in Serie eingestellt hatten, alle lügen, die ihn schon in der Krise gesehen hatten. Gut so, meint Kapitän Mark van Bommel. „Thomas hat ein paar Schwankungen, mit denen er umgehen muss. Das ist ganz normal in seinem Alter“, sagte er, „er wurde zuletzt kritisiert. Aber er macht das gut. Der lässt sich nicht verrückt machen.“ fil, ps