comPoldicom
KÖLN - Ganz schön jeck: In Köln haben sie jetzt sogar einen Verein gegründet, um Geld für eine Rückkehr von Lukas Podolski zu sammeln. FC-Manager Meier sagt München-Trip ab.
Kosten und Mühen? Sie lassen nichts unversucht, der Fantasie und dem Arbeitseifer sind da keine Grenzen gesetzt. Bis zu 30000 Flyer haben Fans in der Domstadt nun drucken lassen. Vor Heimspielen des 1. FC Köln werden am Stadion und bei Auswärtsspielen in Kölner Kneipen diese an Fans verteilt – es geht natürlich um den Kölner, pardon, den Noch-Bayern-Profi Lukas Podolski.
Mit anderen FC-Anhängern gründete Unternehmer Bernd Schnitter zum Sessionsbeginn des Kölner Karnevals am 11.11. den gemeinnützigen Verein „comPoldicom“. In der Satzung heißt es: Ein „Verein, der zum einzigen Ziel hat, Lukas Podolski nach Köln zu holen“. Und konkreter: „Der Verein verfolgt den Zweck, den Profifußballspieler Lukas Podolski zum 1. FC Köln zu holen, einzukaufen oder zu vermitteln. Zu diesem Zweck soll durch den Verein medienwirksam gearbeitet werden und Kapital gesammelt werden. Der Zweck ist, Sponsoren und Investoren zu finden.“
Die Offiziellen des 1. FC Köln sind bisher noch nicht in Schnitters Pläne eingeweiht. Bewusst, wie er dem „Kölner Stadtanzeiger“ sagte, denn „wir wollen keine Unruhe stiften“. Erst wenn es ernst wird, wird sich „comPoldicom“ an die FC-Bosse um Präsident Wolfgang Overath und Manager Michael Meier wenden, um mit den gesammelten Mitgliedsbeiträgen und der Hilfe von Sponsoren, die „Gewehr bei Fuß stehen“ (Schnitter), einen Beitrag zum Transfer zu leisten.
Die Bayern hatten im Sommer 2006 rund zehn Millionen Ablöse an den 1. FC Köln für Podolski gezahlt, nun soll mindestens wieder die gleiche Summe eingespielt werden. Doch aus Köln ist zu vernehmen, dass der Verein maximal acht Millionen Euro stemmen könne – bei einem Transfer in der Winterpause. Hierzu sagt Schnitter: „Wenn der FC ein Startguthaben von vielleicht acht Millionen Euro hat, ein weiterer Geldgeber noch zwei Millionen Euro beisteuert und dann noch zwei Millionen fehlen - dann erst kommen wir ins Spiel.“ Die Bayern allerdings beharren darauf, dass Podolski in der Rückrunde noch für Bayern spielt. „Wir haben dem 1. FC Köln ganz klar mitgeteilt, dass es in der Winterpause keine Chance gibt, Lukas Podolski zu verpflichten. Lukas wird mindestens bis zum Sommer 2009 bleiben - sein Vertrag läuft ja noch bis Juni 2010“, sagte Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge bei „fcb.de“. Aus Kölner Sicht mit dem Risiko, dass der FC im Sommer absteigt und eine Rückkehr für Nationalstürmer Poldi im Jahr vor der WM 2010 in Südafrika keinen Sinn mehr machen würde.
Also doch schon ein Transfer im Winter? FC-Manager Meier sagte einen Flug nach München am Freitag kurzfristig ab. Doch der Druck in Köln nimmt zu. Womöglich ist es nicht nur ein Gerücht, dass man den Bayern als Verhandlungsspielmasse den brasilianischen Verteidiger Pedro Geromel (15 Saisonspiele/1 Tor) angeboten habe, respektive das Vorkaufsrecht, falls der 24-Jährige den FC einmal verlässt. Sie lassen eben nichts unversucht. ps