Beckenbauer poltert gegen Ribéry: "Dem ist München wurscht..."

Neue Misstöne um Franck Ribéry. Während Trainer und Vorstand das Verhalten des derzeit immer noch verletzten Superstars verteidigen, geht Präsident Franz Beckenbauer massiv auf Konfrontationskurs. Sein Vorwurf: „Ribéry ist nur zu Bayern gekommen, um sich einen Namen zu machen."
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Sorgt für neue Unruhe bei den Bayern: Franz Beckenbauer
dpa Sorgt für neue Unruhe bei den Bayern: Franz Beckenbauer

MÜNCHEN - Neue Misstöne um Franck Ribéry. Während Trainer und Vorstand das Verhalten des derzeit immer noch verletzten Superstars verteidigen, geht Präsident Franz Beckenbauer massiv auf Konfrontationskurs. Sein Vorwurf: „Ribéry ist nur zu Bayern gekommen, um sich einen Namen zu machen."

Wie sehr haben sich die Bayern-Verantwortlichen bemüht: Sie sprachen mit Franck Ribéry, sie redeten auf dessen Frau Wahiba ein. Das komplette Programm. Wohl fühlen solle sich der Franzose in München – trotz der kopfverdrehenden Offerte von Real Madrid und trotz des kategorischen „No“ der Bayern-Führung zu einem Transfer. Und: Nein, nein, Ribéry sei kein Querulant und schon gar kein Stinkstiefel, wie Karl-Heinz Rummenigge, der Vorstandsvorsitzende, immer wieder betonte. Man könne ihm nichts vorwerfen, er habe sich professionell verhalten.

Auch Trainer Louis van Gaal macht mit. Er wartet weiter geduldig auf den Reha-Patienten, den eine Patellasehnen-Entzündung plagt, erklärte ihn dennoch zu seinem wichtigsten Spieler, zu seinem Spielmacher. Ribéry in Watte, beschützt und behütet – komme, was wolle.

Jetzt kommt Franz Beckenbauer. Der Präsident, der seine Worte bekanntlich nie in Watte packt. Ribéry ist offenbar ein Reizwort für ihn geworden. Da kann den Franz auch der nette, heimelige Anlass einer Gala wie am Samstag bei der DFB-Stiftung Egidius Braun auf Burg Hardenberg bei Göttingen nicht besänftigen. Beckenbauer teilte aus: „Ribéry ist nur zu Bayern gekommen, um sich einen Namen zu machen. Das ist ein Franzose, dem ist München wurscht."

Abschied im Sommer 2010?

Der unterschwellige Vorwurf: Ribéry sei nur ein Fußball-Söldner, der Bayern als Karriereleiter missbrauche. Beckenbauer legte nach mit Blick auf einen möglichen Ribéry-Wechsel 2010: „Wozu schließe ich denn einen Vierjahresvertrag, wenn ich nur drei Jahre bleiben will?"

Schon ist sie wieder gestört, die in der Zwischenzeit mühsam erreichte Ruhe beim Thema Ribéry. Es wäre nicht verwunderlich, wenn die eifrigen Berater des Franzosen kommende Woche auf der Bayern-Geschäftsstelle vorstellig werden und dezent nachfragen, ob ihr Klient etwa doch nicht mehr erwünscht sei.

Rummenigge, Hoeneß, van Gaal und die Fans hatten um Ribérys Gunst gekämpft; Beckenbauer allerdings ist dem Franzosen nicht wohl gesonnen. Als dessen Berater einen Wechsel zu Real forcierten, hatte Beckenbauer gesagt: „Ich sehe nur zwei Lösungen. Ribéry verlängert vorzeitig seinen Vertrag, damit das Wechsel-Thema vom Tisch ist. Oder wir erteilen die Freigabe.“

Beim letzten Wort erzitterte der Vorstand – auch als Beckenbauer dem 26-Jährigen Qualität absprach: „Ribéry hat im ersten Jahr den Unterschied ausgemacht, im zweiten nicht mehr.“ Hält er ihn etwa für verzichtbar?

Seit zwei Wochen konnte Ribéry an keinem Mannschaftstraining teilnehmen, seine Rückkehr ist ungewiss. „Momentan befindet er sich im Aufbautraining, sein Bundesliga-Start in Hoffenheim ist sehr stark gefährdet“, sagte Sportdirektor Christian Nerlinger im ZDF. Auch er verteidigte den Star: „Wir haben klare Diagnosen. Ihm wurde Unrecht getan. Wir freuen uns alle auf Ribéry, wenn er wieder gesund ist.“ Alle?

ps

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