Bayerns Sommerpausenspiel: Hau den Klinsi!

Präsident Franz Beckenbauer lästert über Bayerns Ex-Coach. Und auch Philipp Lahm legt noch einmal nach.
MÜNCHEN Es gibt noch Menschen, die Jürgen Klinsmann ein Lob zukommen lassen rund fünf Wochen nach seiner Entlassung. „Langfristig wird er sich durchsetzen“, sagte Bayern-Präsident Franz Beckenbauer auf „dfb.de“. Doch wie und warum – das weiß Beckenbauer auch nicht: „Er wird sicherlich in dem Business bleiben. Ich wünsche ihm auf jeden Fall alles Gute.“
Klinsmanns zehn Monate beim FC Bayern sieht Beckenbauer in keinem guten Licht. „Es nützt alles nichts, wenn du ein Konzept hast, das auf dem Papier wunderbar aussieht, du es aber nicht umsetzen kannst. Das Wichtigste hat gefehlt: die Ergebnisse, die man sich erhofft hatte“, sagte Beckenbauer und fügte hinzu: „Der Verein hat ihm doch alle Wünsche erfüllt. Es hat aber nicht funktioniert.“
Die Umstellung von der Nationalmannschaft zum Verein sei Klinsmann nicht gelungen, meinte Bayern-Profi Philipp Lahm in der „SZ“. Er setzt auf den Neuen, auf Louis van Gaal: „Der absolut wichtigste Transfer ist der Trainer. Er wird viel mehr herausholen als im vorigen Jahr. Wenn die Taktik stimmt, ist mehr gewonnen als durch viele Transfers.“ Beckenbauer pflichtete bei: „Van Gaal ist derjenige, den man sich gewünscht hat. Er ist ein Fußball-Fachmann, ein Fußball-Lehrer, der seine Vorstellungen um- und durchzusetzen versteht. Ich hoffe, dass es diesmal funktioniert.“ Ähnlich gut wie mit der Interims-Lösung Jupp Heynckes, der laut Franz dafür verantwortlich war, „dass man letztlich noch Zweiter wurde“.
Eine Spitze kam auch von Bayerns Ex-Coach Ottmar Hitzfeld Richtung Klinsmann. „Besser als ein vielköpfiges Trainerteam einzuarbeiten wäre gewesen, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren: eine Mannschaft zu formen und Spiele zu gewinnen“, sagte Hitzfeld in der „Welt“.
Haben die Bayern doch auch unter Klinsmann. Etwa das 3:0 in Bochum, das Lahm nannte, als er sagte: „Meiner Meinung nach haben wir in dieser Saison genau ein gutes Spiel gemacht“ und ergänzte: „Abgesehen von den letzten fünf Spielen unter Jupp Heynckes natürlich.“
Erst Hoeneß, nun Beckenbauer, Lahm, Hitzfeld: „Hau den Klinsi!“ ist das neue Sommerpausenspiel.