Bayerns Problemzonen: Überall Energieverlust

Bayerns Problemzonen: Torwart Rensing fehlt die Ausstrahlung, der Defensive die Souveränität, und die Offensive ist zu sehr abhängig von Ribéry
Abendzeitung |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Zu oft zweiter Sieger: Bayerns Zé Roberto (r.) gegen Kölns Stürmer Nemanja Vucicevic.
dpa Zu oft zweiter Sieger: Bayerns Zé Roberto (r.) gegen Kölns Stürmer Nemanja Vucicevic.

Bayerns Problemzonen: Torwart Rensing fehlt die Ausstrahlung, der Defensive die Souveränität, und die Offensive ist zu sehr abhängig von Ribéry

MÜNCHEN Natürlich konnten sie nichts dafür. Witzig war’s aber dann doch. Vor allem in der Rückschau. Ein bisschen Spaß muss sein – in diesen tristen Bayern-Tagen. Also: Vor dem 1:2 gegen Köln wurde eine Wette abgeschlossen. Zwischen „e.on“, dem neuen Energiepartner (wie passend) des FC Bayern, und Uli Hoeneß, dem Manager.

Die Wette geht so: „Wir haben uns vorgenommen, den Energieverbrauch in der Allianz Arena bis Jahresende um vier bis fünf Prozent zu senken“, sagte Klaus-Dieter Maubach – das entspreche rund einer Million kWh. Hoeneß hielt dagegen, das werde schwierig, meinte er. Jetzt kommt, was kommen muss: Die Spieler stellen sich gegen den Manager. Gegen Köln senkten sie ihren Energieverbrauch um etwa 40 bis 50 Prozent.

Und das hinsichtlich aller „Energiefelder“, die Trainer Jürgen Klinsmann an der Säbener Straße aufbauen wollte. Aus Energiefeldern sind Problemzonen geworden. Torwart, Defensive, Offensive: Drei Zonen – und noch mehr Probleme:

RENSING, EIN TORWART OHNE AUSSTRAHLUNG

An den Gegentoren hatte er keine Schuld, vielleicht hätte er vor dem 0:1 durch Ehret nicht übereifrig herausstürmen müssen, so dass es dem Kölner leicht fiel, den Ball an Rensings Körper vorbeizuschnibbeln. Zwei andere Szenen jedoch beschrieben seine Situation besser. Er, der Kahn-Nachfolger, der nicht an Kahn gemessen werden will, macht einen auf Kahn. Am Freitag in einer Pressekonferenz, als er unangemeldet hereinplatzte und herumschimpfte – durchaus kahnmäßig. Und als er sich mutig in einen Schuss warf, den Ball abwehrte, danach die Fäuste ballte und herumschrie, auch irgendwie kahnig. Schön zu sehen, wie irritiert Zé Roberto darauf hin dreinblickte. Rensing hat viel drauf, aber keine Ausstrahlung. Nehmen ihn die Kollegen nicht ernst?

DIE DEFENSIVE, EIN HAUFEN OHNE SOUVERÄNITÄT

30 Gegentore sind nicht allein auf Rensing zurückzuführen. Die rechte Abwehr-Seite ist offen, trotz des etwas stärkeren Oddo im Vergleich zu Lell. Lahm zeigte gegen Köln ungewohnte Schwächen (Ballverluste, Stellungsspiel) auf links. Die Innenverteidigung (Demichelis plus diesmal van Buyten statt Lucio) wird mit einem Steilpass aufgerissen wie eine Tüte Chips, es bröselt im Strafraum. Auch weil van Bommel alleine vor der Deckung als Riegelspieler überfordert ist, Zé Roberto tanzt ja meist die linke Außenbahn entlang, trifft dort Ribéry.

DIE OFFENSIVE, EINE RIEGE ABHÄNGIG VON RIBÉRY

Die einfache Franzosen-Formel lautet: Fällt Ribéry etwas ein, fallen Tore. Fällt er ab, fällt Bayern ab. Derzeit geht recht wenig beim Kreativkopf. Als kümmere ihn der Alltag Liga kaum. Gut, dass am Mittwoch die große Bühne Champions League ansteht. Die Gegner, ob der HSV, Hertha oder Köln, stellen meist zwei Mann für Ribéry ab. Er wird entnervt, er steht beinahe still – wie dann das Bayern-Spiel. Da hilft nur hoch und weit, wie am Ende auf Kopfballkönner van Buyten. Hauruck statt one touch.

Zurück zur Wette: Gelingt die Energie-Senkung nicht, muss Hoeneß beim letzten Bayern-Spiel im Jahr 2009 in der Arena Würstl grillen. Das hätte was: Hoeneß in Schürze.

Patrick Strasser

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.