Bayerns Latinos im Pokalfieber
Agadir - Er habe sich anstecken lassen, erzählte Bayerns Sportvorstand Matthias Sammer. Von Dante, dessen Ausführungen über die Bedeutung der Klub-WM in dessen Heimatland Brasilien der Sportdirektior gelauscht hat. „Das hat sehr, sehr hohen Stellenwert“, berichtete Sammer vom Gespräch mit dem Spieler. „Allein der Name“, sagt der Sportvorstand, „das hat doch was: Klub-Weltmeister.“
Kapitän Philipp Lahm sagte vor dem ersten Halbfinale gegen Evergrande Guangzhou: „Ich hätte die Klub-WM gerne auf meiner Autogrammkarte.“
Hat einer aus dem aktuellen Profikader schon. Die AZ erklärt, warum dieser Titel für die drei Bayern-Latinos so bedeutend ist:
CLAUDIO PIZARRO Der Peruaner kam 2001 aus Bremen zum amtierenden Champions-League-Sieger und war beim Triumph gegen die Boca Juniors (1:0) in Tokio dabei. „Es wäre schön, den Titel noch mal gewinnen zu helfen“, sagte der 35-Jährige. Der Vertrag des Stürmers läuft aus, in der Offensive stehen Mandzukic und Müller/Götze als falscher Neuner vor ihm. Pizarro aber will sich nicht abdrängen lassen: „Am liebsten würde ich weiterspielen, so lange es geht. Gerne auch bei Bayern.“
DANTE Der Abwehrchef hat 2013 fünf von sechs möglichen Titeln gewonnen, inklusive des Confed-Cups mit der brasilianischen Nationalelf. Nur der DFL-Supercup (2:4 gegen Dortmund) ging verloren, den holte Dante (30) ja 2012. Fehlen nur noch die Klub-WM und der WM-Titel 2014. „Für mich bedeutet das sehr, sehr viel, ich bin sehr motiviert“, sagte er. Der Grund: Südamerikanische Teams wollen es den Champions aus Europa zeigen. Eine Prestige-Frage mit hoher Aufmerksamkeit.
RAFINHA Für den Rechtsverteidiger ist es eine weitere Chance, in der Heimat auf sich aufmerksam zu machen. Noch träumt der 28-Jährige von einer WM-Teilnahme mit der Selecao, ein Weltpokal würde helfen. Die Bayern haben ihm einen neuen Vierjahresvertrag über 2014 hinaus angeboten, Rafinha zögert noch. Wie entscheidet sich Lahm? Bleibt er Sechser oder kehrt er auf die Rechtsverteidiger-Position zurück? Dann wäre Rafinha wieder nur Stellvertreter. Erstmal aber will er Klubweltmeister werden. Als Stammspieler.
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