Bayern schaut genau hin: Spot an für Bono und Livakovic
Eine goldene Ananas wird zwar nicht verliehen, aber die Attraktivität des Spiels um Platz drei hält sich traditionell in engen Grenzen. Andererseits ist es für viele Kicker nochmal Gelegenheit, sich auf der großen Bühne zu zeigen. Das gilt auch für die beiden wohl besten Torhüter der WM: den Marokkaner Yassine Bounou, genannt Bono, und den Kroaten Dominik Livakovic.
Frust bei Marokko vor Spiel um Platz drei gegen Kroatien
Gerade Klubs wie der FC Bayern, die einen verletzten Welttorhüter in der Reha haben, dürften am Samstag wohl genau hinsehen. Verbergen konnte Marokkos Trainer seinen Frust über dieses Spiel nicht. Das sei für ihn sicher schwierig, dieses Spiel um Platz drei, wollte ein Journalist von Walid Regragui wissen. Das sei ja kein wichtiges Spiel, oder?
"Wir wollten das Finale spielen am Sonntag, nicht das Spiel morgen"
"Korrekt", sagte der Coach, der Marokkos wundersame Reise durch diese WM dirigiert, "um ganz ehrlich zu sein: Wir wollten das Finale spielen am Sonntag, nicht das Spiel morgen." Also nicht die Partie gegen Kroatien am Samstag (16 Uhr/Magenta TV), bei der es um den besten Platz hinter den Finalisten geht.
Die Motivation bei den Kroaten scheint größer zu sein
Der 47-Jährige gab sich Mühe, das Spiel nicht abzuwerten. Das sei nicht das Ende der Welt, man wolle "eine Medaille" nach Hause bringen, sagte er. Egal ist den Marokkanern das Match nicht. Noch größer aber scheint die Motivation bei den Kroaten zu sein. Zumindest, wenn man Hoffenheim-Stürmer Andrej Kramaric folgt: "Wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass das ein historisches Spiel für Kroatien ist. Denn keiner kann sagen, wann wir so etwas wieder erreichen werden. Diese Möglichkeit müssen wir nutzen."
Kramaric: "Jetzt haben wir die Möglichkeit, die Menschen wieder glücklich zu machen"
Kramaric erinnerte sich, wie er als Kind das Spiel um Platz drei bei der WM 1998 verfolgt hatte, als die Kroaten 2:1 gegen die Niederlande gewannen: "Ich bin mit Freunden und meinen Eltern auf der Straße herumgesprungen. Und jetzt haben wir die Möglichkeit, die Menschen wieder glücklich zu machen."
Vielleicht die letzte Chance für Modric
Für Luka Modric ist es die vielleicht letzte Chance, seine Landsleute bei einer WM glücklich zu machen. Beim nächsten Turnier wäre er 40 Jahre alt. Ob er seine Laufbahn im Nationaltrikot fortsetzt, ist offen. "Ich kenne ihn als Spieler. Er ist ein Kämpfer und wird alles geben, dieses Spiel mit einem Sieg zu beenden", sagte Marokko-Coach Regragui.
Einige Verletzte bei Marokko - noch unklar, wer fit für die Startelf sein wird
Der weiß derzeit nicht, wen er aufstellen kann: "Wir haben einige Verletzte, aber sie wollen alle noch dieses Spiel spielen." Schon im Halbfinale gegen Frankreich (0:2) hatte er mehrfach verletzungsbedingt wechseln müssen. Kapitän Romain Saïss fällt sicher aus. Zudem ist ein Einsatz von Bayern-Profi Noussair Mazraoui fraglich. Der Außenverteidiger hatte gegen Frankreich einen Schlag abbekommen.
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