"Verhalten optimistisch": FC-Bayern-Präsident Hainer gibt Stand bei Upamecano-Verlängerung
Wie bleibt der FC Bayern an der Spitze, Herr Hainer? Viel besser könnte es für den FC Bayern aktuell ja gar nicht laufen. Die Münchner dominieren diese Spielzeit nach Belieben. Klar, dass Herbert Hainer gerade ein "glücklicher Präsident" ist, wie er zuletzt berichtete. Doch auch Hainer weiß: Die Aufgaben für die Zukunft sind gewaltig. Wie bleibt der FC Bayern mittel- und langfristig seinen Wurzeln treu – auch ohne eine Ikone wie Thomas Müller? Wie gelangen noch mehr Talente der Kategorie Lennart Karl vom Campus in die Profi-Mannschaft? Und wie hält der Klub mit der internationalen Konkurrenz Schritt, die oft einen Investor oder gleich einen ganzen Staat hinter sich hat? Darüber spricht Hainer auf dem AZ-Sofa.
+++ Hainer spricht sich für Begrenzung der Spielergehälter aus +++
"Es sollte eine Begrenzung für Spielergehälter geben", spricht sich Hainer aus: "Wir müssen das langfristig hinbekommen, sonst werden die Vereine immer ärmer und die Spieler immer reicher."
+++ Hainer gibt Update bei Davies +++
Mit Bezug auf die aktuellen Verletzungen sagt Hainer: "Bei Phonzy gehe ich aus, dass er Anfang Dezember wieder auf dem Platz stehen kann." Ob auch Musiala noch in diesem Jahr auf dem Platz steht, kann er nicht sagen.
+++ Hoeneß ist "ein Mann der klaren Worte" +++
Der FC Bayern plante im Sommer Nick Woltemade an die Säbener Straße zu holen. "Er ist noch ein sehr junger Spieler", sagt Hainer: "Den haben wir auch perspektivisch gesehen." Zu der Kritik an Sportvorstand Max Eberl, die es auch wegen des Transfersommers gab, meint er: "Mir ist die Kritik an Max Eberl nicht immer fair gewesen." Über die Kritik von Hoeneß an Eberl: "Der hat gesagt, der Max ist manchmal ein bisschen empfindlich. Wir lieben beim FC Bayern die direkte Ansprache. Wer Uli Hoeneß kennt, weiß, dass er ein Mann der klaren Worte ist." Unterdessen sagt er: "Pavlovic plus Kane ist Mia san Mia."

+++ Hainer riet Müller zu Wechsel in MLS +++
"Nachdem sein Ende festgestanden war, war Thomas Müller bei mir im Büro", sagt er. Hainer habe ihn in einem persönlichen Gespräch geraten, sollte er später einen Job im Sport anstreben, in die MLS zu wechseln. Auch öffnet er ihm erneut die Tür beim FC Bayern: "Der kann operativ bei uns tätig werden. Der kann Markenbotschafter werden. Der kann auch mal Nachfolger von mir werden."
+++ "Es wird nicht einfacher" +++
Hat der FC Bayern Sorge, dass er international nicht mehr mit den großen Investoren-Klubs mithalten kann? "Es wird nicht einfacher", sagt Hainer: "Wir sagen, wir wollen trotzdem unabhängig bleiben und um die Krone Europas mitspielen. Wir müssen auf anderen Feldern besser sein als andere. Das gelingt bisher ganz gut." Der Klub könnte noch fünf Prozent verkaufen der AG verkaufen. "Wir haben keine Not, diese zu verkaufen. Ich sehe im Moment keine Not, diese zu verkaufen. Dem FC Bayern geht es finanziell hervorragend."

Und wie sieht es mit einer Verlängerung von Upamecano aus? "Wir sind dran, mit Upamecano zu sprechen", sagt Hainer: "Ich glaube auch, dass er sich in München wohlfühlt. Für ihn ist es natürlich auch eine wichtige Entscheidung. Prinzipiell gefällt es ihm sehr gut bei Bayern. Wir würden ihn gerne behalten. Ich bin da verhalten optimistisch."
+++ Hainer mit Sonderlob für Kompany +++
Hainer mit Sonderlob für Bayern-Trainer Vincent Kompany: "Er ist einer, der sich nie selbst in den Vordergrund stellt, sondern die Mannschaft. Das zahlen ihm die Spieler zurück." Er sei ein "Glücksgriff für den FC Bayern." Auch traut er Kompany eine Ära beim Rekordmeister zu. Eine mögliche Rückkehr von Julian Nagelsmann im Sommer 2024 wäre für ihn zu früh gekommen: "Bei Nagelsmann wäre es viel zu früh gewesen. Er wird mal ein sehr guter Trainer, davon bin ich überzeugt. Die Erfahrung macht er jetzt bei der Nationalmannschaft."

+++ Hainer über Jahreshauptversammlung +++
Jetzt geht es um den Emirates-Deal des FC Bayern. Dafür gab es auf der Jahreshauptversammlung von Mitglied Michael Ott Gegenwind. Dazu sagt Hainer: "Es geht ihm mehr um seine eigene Person. Er sucht die große Bühne." Weiter sagt er: "Sie können bei jedem Sponsor irgendwas finden. Wir sind ein internationaler Klub, wir brauchen gewisse finanzielle Möglichkeiten. Ich denke, wir Deutschen sollten nicht immer mit den Fingern auf andere zeigen."
+++ Hainer antwortet jeder Mail von Mitgliedern +++
Erst vor einer Woche wurde Hainer erneut als Präsident gewählt. Der Dingolfinger sucht gerne die Nähe zu Fans. Dazu sagt er: "Meine Mailadresse ist mehr oder weniger öffentlich. Ich antworte jedem Mitglied persönlich. So sollen die Mitglieder behandelt werden."

+++ Hainer über Hoffenheim-Aussage von Hoeneß +++
Uli Hoeneß betitelte den FC Bayern vor der Champions-League-Saison als Hoffenheim. Dazu sagt Hainer mit einem Lächeln: "Den Hoeneß kennt man, dass er vom Understatement lebt. Er wollte die Erwartung nicht zu hoch halten. Wir freuen uns natürlich aber über die gute Leistung." Wer sein bisheriger Lieblingsneuzugang ist? "Luis Díaz ist schon eine Augenweide, auch wenn er nicht immer ins Tor trifft", sagt er.
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