Arjen Robben: Seine Kollegenschelte

Der Holländer kritisiert die Bayern-Stars. Er vermisst Landsmann van Bommel: „Wir haben unsere Kapitäne, aber Mark war ein echter Führungsspieler“
Patrick Strasser |
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Arjen Robben mit Philipp Lahm (l.) und Bastian Schweinsteiger, die er indirekt kritisiert hat.
dapd Arjen Robben mit Philipp Lahm (l.) und Bastian Schweinsteiger, die er indirekt kritisiert hat.

München - Wenigstens der Gips an der rechten Hand ist ab, die Manschette zum Schutz trägt Arjen Robben nur noch im Training und im Spiel. Im Februar hatte sich der Holländer eine Sehnenverletzung am kleinen Finger zugezogen, weil er beim Training an einem Zaun hängengeblieben war. Nun ist er befreit.

Auch von seiner Sperre. Zuletzt hatte Robben mit schlechter Laune zu kämpfen, weil er nach der Roten Karte wegen Schiedsrichter-Beleidigung („Du Vollpfosten!“) in Nürnberg zwei Spiele gesperrt worden war. Drei Wochen nur Training, bei den Spielen nur Zuschauer. „Das war nicht einfach“, sagte er am Mittwoch, „ich konnte nicht helfen.“

Am Samstag (18.30 Uhr, Liveticker bei abendzeitung.de) gegen den FC Schalke kann Robben wieder eingreifen, das Ziel für den Saisonendspurt hat der 27-Jährige klar formuliert: „Wir müssen noch drei Spiele gewinnen, das ist die höchste Motivation. Wir müssen das schaffen. Wir sind jetzt nicht da, wo wir hinwollen.“ Er meinte Rang drei, das Ticket zur Teilnahme an Qualifikationsspielen zur Champions League. Wenn nicht? Robben: „Wenn Hannover Dritter wird, haben sie es verdient.“

Und er hat einen dicken Hals, besser: einen noch dickeren. Die schwache, titellose Saison hat ihm zugesetzt. „Wir sind nicht stabil genug, wir geben Tore weg, Spiele weg, haben viele Punkte verschenkt“, bemängelte Robben. Noch mehr hat ihn der abrupte Abgang von Kapitän Mark van Bommel im Januar zum AC Mailand geschmerzt, der Landsmann war seine wichtigste Bezugsperson im Verein. Nicht nur das. „Wir haben unsere Kapitäne (Philipp Lahm und Bastian Schweinsteiger, d.Red.) , aber Mark war ein echter Führungsspieler. So einer fehlt jetzt“, schimpfte Robben. Denn: „Wenn es gut läuft, braucht man solche Führungsspieler nicht. Aber wenn man in Rückstand ist, braucht man so einen – solch einer fehlt jetzt manchmal.“ Harsche Kritik an Lahm und Schweinsteiger, dem neuen Leaderduo im Verein wie in der Nationalelf. Die beiden werden wenig amüsiert sein, dass Robben deren Autorität und Führungsstil anzweifelt.

„Mark war immer ein wichtiger Spieler, der in diesem Sinne eine große Rolle gespielt hat“, erzählte Robben und schob die Verantwortung für dessen Flucht auf Ex-Trainer Louis van Gaal. „Mark wollte hier nicht weg, er hat sich hier sehr wohl gefühlt.“

Auch Robben gefällt es beim FC Bayern. Doch für die neue Saison will der Rechtsaußen erstens unbedingt in der Champions League und nicht in der drohenden Europa League spielen und zweitens Verstärkungen, seine Zukunft lässt er weiter offen. „Die aktuelle Saison hat gezeigt, dass uns zwei, drei Verstärkungen gut tun würden“, sagte er „Sport-Bild“ und erklärte am Mittwoch: „Das müssen nicht zwei oder drei sein, es können auch sechs, sieben oder elf sein.“ Elf? Eine neue Mannschaft? Robben: „Wir brauchen neues Blut. Wenn es Spieler gibt, die den FC Bayern verstärken können, muss man immer versuchen, sie zu holen. Damit meine ich nicht die Plätze 12 bis 18 im Kader, sondern für die erste Elf.“

Manuel Neuer ist für Robben „ein gutes Beispiel“. Wenigstens etwas.

 

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