Ex-Sportler als Journalisten: Auf der anderen Seite

Während ihrer aktiven Zeit verfluchen viele Profi-Sportler die lästigen Fragen der Reporter. Das hält jedoch viele ehemalige Athleten nicht davon ab, nach der aktiven Karriere in den Journalismus zu wechseln.
(mih/spot) |
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Thomas Helmer, ehemaliger Profi beim FC Bayern, steht seit 2002 im Dienste des Journalismus vor der Kamera
ddp images Thomas Helmer, ehemaliger Profi beim FC Bayern, steht seit 2002 im Dienste des Journalismus vor der Kamera

München - Nach zehn Jahren als Moderator beim Fußball-Stammtisch "Doppelpass" wird sich Jörg Wontorra (65) im kommenden Jahr als Moderator der Kult-Sendung zurückziehen, berichtet die "Bild"-Zeitung. Sein Nachfolger steht offenbar schon fest: Thomas Helmer (49) ist unsere Wunschlösung", sagte Sport1-Geschäftsführer Olaf Schröder der Tageszeitung. Der ehemalige Nationalspieler sprang in der Vergangenheit immer wieder für Wontorra ein. Helmer ist einer jener Ex-Sportler, die nach ihrer Karriere die Seiten gewechselt haben und sich seither als Journalisten verdingen.

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"Ich wollte meinen Lebensrhythmus ändern, nicht mehr so viel Zeit in Stadien, Trainingslagern und Hotels verbringen. Heute bin ich zwar auch viel unterwegs, kann meine Termine aber selbst steuern. Und ich kann jetzt die blöden Fragen selbst stellen, statt sie beantworten zu müssen", sagte Helmer vor einigen Wochen in einem Interview mit der "Akademie Berufliche Bildung der deutschen Zeitungsverlage" (ABZV).

Auch Torben Hoffmann (40) blieb nach insgesamt 400 Spielen unter anderem für Freiburg, Leverkusen, 1860 München und Eintracht Frankfurt dem Fußball treu. Er geht seit 2011 als Reporter beim Bezahl-Sender Sky auf Nachrichtenfang. Der "Bild"-Zeitung sagte er damals: "Es war immer mein Traum, nach der Karriere im Medienbereich zu arbeiten. Mein Ziel heißt Moderator, daher ist der Einstieg als Reporter sehr sinnvoll."

Während Helmer und Hoffmann nach wie vor von vielen Zuschauern als ehemaliger Fußballer wahrgenommen werden, wissen viele wahrscheinlich gar nicht, dass "Aktenzeichen XY"-Moderator Rudi Cerne (56) in den Siebzigern und Achtzigern einer der erfolgreichsten deutschen Eiskunstläufer war. Bei den Olympischen Spielen 1984 in Sarajevo verpasste er als Vierter nur knapp eine Medaille. Durch verschiedene Praktika kam er als freier Mitarbeiter zum WDR und moderierte von 1996 bis 1999 schließlich das "Aktuelle Sportstudio".

Während ehemalige Fußballer nach ihrer Karriere vorzugsweise bei Sky oder Sport1 anheuern, ist das ZDF scheinbar die erste Anlaufstelle für Ex-Sportler aus den weniger beachteten Disziplinen. Neben Cerne, sind auch noch der ehemaligen Langstreckenläufer Wolf-Dieter Poschmann (63) und die Ex-Schwimmerin Kristin Otto (48) als Sportjournalisten in Mainz angestellt. ARD-"Sportschau"-Moderatorin Franziska Schenk (40) ist eine ehemalige Weltklasse-Eisschnellläuferin. Und sogar Ex-Sport1- und "Schlag den Raab"-Moderator Frank Buschmann (49) kann auf eine veritable Karriere als guter Zweitliga-Basketballspieler zurückblicken.

Neben den mehr oder weniger gelernten Journalisten unter den Ex-Sportlern gibt es natürlich noch die Riege der TV-Experten, unter denen sich eine Reihe ehemaliger populärer Fußballer tummeln. Mehmet Scholl für die ARD etwa, Oliver Kahn im ZDF und Lothar Matthäus bei Sky.

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