Endlich erlöst

Hitzfeld ist froh, dass es bald vorbei ist. Er wünscht sich »Schlachtenglück« und will Nachfolger Klinsmann eine intakte Truppe übergeben.
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Letztes Trainingslager in rot-weiß: Trainer Ottmar Hitzfeld
az Letztes Trainingslager in rot-weiß: Trainer Ottmar Hitzfeld

Hitzfeld ist froh, dass es bald vorbei ist. Er wünscht sich »Schlachtenglück« und will Nachfolger Klinsmann eine intakte Truppe übergeben.

MARBELLA Eine Trennung kann zwei Menschen auch verbinden wenn sie sich nicht voneinander, sondern gleichzeitig von ihrem Arbeitgeber verabschieden. Wie Oliver Kahn und Ottmar Hitzfeld. Beide werden dem FC Bayern zum Saisonende Servus sagen. Kahn, weil er seine Karriere mit 38 Jahren beendet; Hitzfeld, weil er mit 59 seinen Stress minimieren möchte. Er macht Schluss mit Bayern.
Und so erleben beide in Marbella ihr letztes Trainingslager in rot-weißen Sportklamotten, bilden eine Schicksalsgemeinschaft. »Uns verbindet ja einiges«, sagt Hitzfeld. Während Kahn sich schon auf die fußballlose Zeit ab Sommer freut und womöglich gar nichts mehr mit seiner Leidenschaft zu tun haben möchte, sieht Hitzfeld zwei Optionen für sich. Erstens Spaß haben und zweitens Spaß haben.

»Mir geht es besser als je zuvor«


Weniger Stress, nannte er es. Vor allem ein Comeback als TV-Experte würde ihm gefallen, alternativ im Vergleich zu Bayern das weniger aufreibende Amt des Schweizer Nationalcoaches. Alle paar Wochen ein Spiel wunderbar. Nicht alle drei Tage wie bei Bayern, nicht jeden Tag im Fokus von Fans, Medien und Ulikallefranz stehen. Noch einmal Vereinstrainer? »Sicher nicht«, sagt Hitzfeld. Bis Ende März will er sich entschieden haben, aber das ist zweitrangig. Was wirklich zählt, ist die Erleichterung, die Entspannung, seine Entscheidung schon getroffen zu haben. Und obwohl er in den letzten vier Monaten seiner zweiten Bayern-Amtszeit alle drei noch zu vergebenen Titel gewinnen soll, immer mit dem Schattentrainer Jürgen Klinsmann im Nacken, sagte er nun: »Meine nahe Zukunft ist absehbar, meine noch zu leistende Arbeit ist überschaubar.« So kommt er zur Selbsterkenntnis: »Mir geht es besser als je zuvor.« Weil er bald endlich erlöst ist.

»Schlachtenglück« bis Klinsmann kommt


Eine bemerkenswerte Aussage für einen Mann, der mit den Bayern viermal Meister sowie 2001 Champions-League- und Weltpokal-Sieger wurde und sich für seine Triumphe feiern ließ. Jetzt weiß er: Es ist Zeit zum Abtreten. »Wenn hier noch zwei, drei Jahre ausstehen würden«, sagt er, »wäre der Druck viel größer.« Zählt er etwa schon die Tage? Hitzfeld: »Es ist nur eine kleine Etappe. Ich Freude mich darauf, weil ich eine intakte, erfolgreiche Mannschaft übergeben will.«
Man nimmt es ihm ab, wenn er behauptet, jetzt noch einen Tick konzentrierter arbeiten zu wollen. Was er neben Entspannung dafür benötigt? Hitzfeld: »Schlachtenglück.« Bis 17. Mai, bis zu seinem letzten Pflichtspiel als Bayern-Coach, braucht er es noch. Danach Klinsmann.

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