Kommentar

Zäsur, jetzt! Anspruch und Realität sind beim EHC gefährlich auseinandergedriftet

Nach einer erneut enttäuschenden Saison muss sich beim EHC Red Bull München gehörig etwas ändern – auf und neben dem Eis, findet AZ-Sport-Vize Florian Weiß.
Florian Weiß
|
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
2  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Der EHC steht vor einem größeren Umbruch.
Der EHC steht vor einem größeren Umbruch. © IMAGO / Passion2Press

Nach einem großen Triumph stellen sich für Entscheider im Sport zwei Optionen: Diesen als Startschuss eines Umbaus zur konsequenten Weiterentwicklung zu nutzen oder am Bewährten festzuhalten und nur punktuell zu ergänzen. Der EHC Red Bull München hatte sich vor zwei Jahren nach dem Titelgewinn für Letzteres entschieden. Auch nach dem Folgejahr beschritt man – zum Teil gezwungenermaßen – diesen Weg.

Was mit Blick auf verdiente Spieler und das schwere Trainer-Erbe nach dem Abschied Don Jacksons menschlich verständlich und lobenswert war und ist, hat sich sportlich als falsch herausgestellt. Beim Eishockeyclub steht – klammert man die Coronazeit aus – das schlechteste Resultat seit zehn Jahren zu Buche. Und das ausgerechnet in Spielzeit eins im SAP Garden. Anspruch und Realität sind gefährlich auseinandergedriftet.

Anzeige für den Anbieter CliproTv über den Consent-Anbieter verweigert

EHC blieb zu oft hinter den Ansprüchen zurück

Dabei ist gar nicht das bittere Viertelfinal-Aus an sich maßgeblich, sondern der Weg dorthin. Die besten Leistungen zeigte die Mannschaft in der heiß umkämpften Serie gegen Mannheim, die nach Spiel drei zu EHC-Gunsten zu laufen schien.

Zu oft aber blieb das Team in dieser Saison unter den Ansprüchen, hinterließ phasenweise das Gefühl, sich nicht mit Haut und Haar gewehrt zu haben. Das alleine schon stieß den Anhängern übel auf, hinzu kam jedoch die anhaltende Entfremdung zwischen EHC und dem harten Kern der Anhänger.

Lesen Sie auch

Harter Kern der EHC-Anhänger fühlen sich bei Kritik, Ideen oder Wünschen ignoriert

Dieser hatte zwar mit Veränderungen durch den Umzug gerechnet, sich zuletzt aber öffentlichkeitswirksam darüber beklagt, "der Organisation egal geworden" zu sein und bei Kritik, Ideen oder Wünschen ignoriert zu werden. Riskant, schließlich sorgen die aktiven Fans für die so wichtigen Emotionen und die Atmosphäre, die auch potenzielle neue Fans nachhaltig beeindrucken und binden soll. 

Anzeige für den Anbieter CliproTv über den Consent-Anbieter verweigert

Der Glanz des Titelgewinns 2023 ist endgültig Geschichte. Beim EHC Red Bull München ist die Zeit für eine Zäsur gekommen – auf und neben dem Eis.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
2 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • MichiK am 31.03.2025 14:31 Uhr / Bewertung:

    Dass man nach der Meisterschaft 2023 in der Mannschaft nicht so den harten Cut gemacht hat, konnte von mir noch akzeptiert werden, da man im Trainerteam einen enormen Umbruch vor sich hatte. Aber den nicht konstante Saisonverlauf 2023/2024 und auch die fehlende Entwicklung beim Team und der Spielweise während der Saison noch mit dem Erreichen des Halbfinales schön zu reden, habe ich überhaupt nicht verstanden. Ganz offensichtlich hat damals schon die in großen Teilen vorhandene Meistermannschaft 2023 mit dem neuen Trainer Söderholm nicht funktioniert. Dann hätte man wieder zwei Optionen gehabt: Am Trainer festhalten, aber die Mannschaft überarbeiten (= mehr Zu- und Abgänge) oder sich doch in der Sommerpause vom Trainer trennen und die Mannschaft nur punktuell verändern. Aber in die Saison 2024/2025 mit dem "weiter so" aus 2023/2024 zu starten, war in meinen Augen von vornherein schon sehr wagemutig. Gott sei Dank hat man gegen Mannheim verloren - jetzt gibt es nix mehr zu beschönigen.

  • Newi83 am 30.03.2025 21:32 Uhr / Bewertung:

    Dose wie Flasche leer. Freut mich sehr.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.