Mit Red Bull: Der EHC im neuen Gewand

Nach dem Einstieg von Hauptsponsor Red Bull wird sich der Klub optisch verändern: Mit einem neuen Logo und veränderten Trikots.
Der Tag danach. Nach der sensationellen Wiederauferstehung. Es war ein Tag voll harter Arbeit für den EHC, der durch den Einstieg von Red Bull als Namens- und Hauptsponsor doch noch aus dem Eishockeygrab München (vier Pleiten bisher) entkommen ist. Klinkenputzen war angesagt bei den bisherigen Sponsoren, schließlich muss man bis Donnerstag bei der DEL die Lizenzunterlagen einreichen.
In diesen Unterlagen muss der Etat nachgewiesen und gedeckt sein. Nach AZ-Informationen haben die Premium-Partner FTI und Canadian Solar ebenso bereits das Weitermachen signalisiert wie MAN. „Wir sind dabei, auch neue Partner zu gewinnen. Wir müssen unsere Einnahmen sicher verbessern“, sagte Claus Gröbner, der ab sofort nun zusammen mit Sportmanager Christian Winkler die Geschäftsführung übernommen hat.
Zudem werden gerade die Gespräche mit dem Olympiapark, einer hundertprozentigen Tochter der Stadt München, über eine Lockerung der Mietkonditionen intensiviert.
Der Spieleretat wird sich gegenüber der Vorsaison nicht verändern, dafür wird es aber im Erscheinen des EHC ein paar Änderungen geben. Nach AZ-Informationen wird der Helm des EHC Red Bull München in Zukunft silbern leuchten – in Anlehnung an die Dose des Energy-Drink-Herstellers. Der EHC als Eis-Ritter mit silbernem Helm.
Das Logo des EHC wird hingegen für diese Saison in seiner grundsätzlichen Form erhalten bleiben, es ist aber angedacht, ein so genanntes Composite-Logo zu entwerfen. Das heißt, aus dem EHC Logo und dem Red-Bull-Emblem wird ein gemeinsames Logo gemacht.
Auch an den Trikots für die neue Saison wird momentan gearbeitet. Die dominante Farbe wird weiter Blau bleiben, das traditionelle Weiß des EHC könnte einen silbernen Schimmer bekommen. Hier werden gerade unterschiedliche Entwürfe gestaltet. Diese werden dann auch mit dem neuen Namenssponsor abgestimmt.
„Die Aufgabe ist klar: Red Bull will über den EHC seine Marke in München noch weiter stärken. Hier ist jetzt sehr viel Kreativität bei den EHC-Verantwortlichen gefragt. Eishockey muss cool, muss hip sein. Red Bull sponsert zwar nicht mehr nur noch Extremsportarten, aber der Kult-Faktor ist weiterhin ganz wichtig. Red Bull erwartet ja nicht, dass der Verein an sich Gewinn erwirtschaftet, sondern dass der EHC das Image so positiv besetzt, dass sich die Wirtschaftlichkeit aus dem weiteren Imagegewinn ergibt“, so Marketing-Experte Peter Ehm von „headline1.de“: „Und man setzt auf Langfristigkeit. Die Werbeagentur, die am Anfang diesen Slogan ,Red Bull verleiht Flügel’ entwickelt hat, arbeitet heute noch für den Konzern.“ Und Hartmut Zastrow von „sport + markt“ meint: „Die Erfolgsgeschichte von Red Bull sucht ihresgleichen. Und das mit einem Produkt wie Brause, ohne das man ja auch leben kann. Der Erfolg basiert fast ausschließlich auf gekonntem Marketing. Der EHC sollte sich da Red Bull selber als Vorbild nehmen und kreativ und innovativ agieren.“
Kreativ, innovativ, kooperativ. „Red Bull ist eine grandiose Chance für den EHC, hier wird man sicher Synergien nutzen können – und müssen – von denen man vor kurzem nicht zu träumen wagte“, sagte Marketing-Experte Ulrich Clef von „ccc“, „man wird dem Produkt Eishockey sicher eine gewisse Verjüngungskur verordnen. Aber Eishockey mit seiner Emotion, seiner Intensität passt als Sportart schon gut zu Red Bull. Die denken in ihren Strategien auch eher langfristig. “