„Ich spiel’ gern den Körper“

EHC-Neuzugang Felix Petermann geht auf dem Eis keinem Zweikampf aus dem Weg. Privat sieht er sich lieber als Naturburschen und echten Bayern.
Abendzeitung |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Gegt keinen Zwei- oder Dreikampf aus dem WEH:_ EHC-Neuzugang Felix Petermann (Mitte.).
Kunz/Augenklick Gegt keinen Zwei- oder Dreikampf aus dem WEH:_ EHC-Neuzugang Felix Petermann (Mitte.).

EHC-Neuzugang Felix Petermann geht auf dem Eis keinem Zweikampf aus dem Weg. Privat sieht er sich lieber als Naturburschen und echten Bayern.

Herr Petermann, nach Ihren beruflichen Ausflügen nach Mannheim und Frankfurt und Ihrem Wechsel zum EHC München kann man nur sagen: Willkommen daheim in Bayern!

FELIX PETERMANN: So ist es. Für einen echten Allgäuer ist es toll, wieder in Bayern zu sein. Es ist schön, wenn man Griaßdi sagen kann – und jeder versteht's.

Manager Christian Winkler beschrieb Sie mit den Worten: Ein gestandner Bayer!

Das stimmt, ich bin ja in Roßhaupten, einem Dorf mit 3000 Einwohnern in der Nähe von Füssen, aufgewachsen. Da zählt die Tradition einiges, die Tracht ist wichtig. Und ich bin, wie es sich für einen Bayern vom Land gehört, auch klassisch katholisch erzogen worden. Bayern – das sind für mich Menschen, die stolz auf ihre Heimat sind, die meistens gut drauf sind, die einen Spaß verstehen. So sehe ich mich selbst auch. Ich bin schon eine Art Naturbursch, der gerne in die Berge geht und in der Natur Sport macht. Jetzt bin ich beim EHC, das freut mich. Ich habe die Lederhosn fürd Wiesn auch schon eingepackt.

Sie gelten auch als Autonarr.

Sagen wir so: Ich genieße es sehr, mit einem Cabrio durch die Gegend um Füssen zu fahren mit Blick auf die Berge und die vielen Seen. Das ist Lebensqualität, traumhaft.

Einer Ihrer Träume ist es, irgendwann einmal einen Fallschirmsprung zu machen.

Absolut, den Traum werde ich mir definitiv auch erfüllen. Ich bin da ein wenig vorbelastet, weil mein Vater gerade seine Gleitschirm-Lizenz macht.

Ihr Vater hat Sie auch zum Eishockey gebracht.

Stimmt, wenn man in Füssen lebt, ist das natürlich, dass man Eishockey spielt. Mein Vater hat meinen Bruder und mich als Buben einmal mit ins Stadion genommen. Das hat uns gleich getaugt, da hat es gekracht und gescheppert, da konnte man sich austoben.

Trotzdem war Ihre Karriere fast vorbei, ehe sie angefangen hatte.

Ja, als ich 15 war, hatte ich riesige Probleme mit dem Rücken, ich hatte fast einen Bandscheibenvorfall. Wenn ich nicht in die Hände meines Physiotherapeuten Bernd Wimmer gekommen wäre, der das perfekt hingekriegt hat, weiß ich nicht, ob ich je hätte Eishockeyspieler werden können. Mit 17 hatte ich noch einmal eine schwere Zeit, als direkt auf einen Leistenbruch eine Schulterverletzung folgte. Seitdem läuft es aber ganz gut in meiner Karriere.

Sie gelten als harter Hund.

Ja, mei: Ich spiel' gerne den Körper – und als Verteidiger geht es darum, im Zweikampf besser zu sein als der andere. Und wenn einer unseren Torhüter angeht oder gar verletzen will, dann ist es die Aufgabe von uns Abwehrspielern, dazwischen zu gehen: Das kann man sich nicht bieten lassen! Aber ich denke, ich habe auch technische und offensive Fähigkeiten, die ich beim EHC zeigen möchte. Nicht nur der harte Hund auf dem Eis also.

Gaudibursch, harter Hund: Sie könnten die Rolle des Markus Jocher übernehmen.

Ich kenne den Markus ein bissl, wir haben die gleiche extreme Leidenschaft für diesen Sport. Ich bin mir sicher, wir würden uns gut verstehen. Aber ich will mich nicht mit ihm vergleichen. Er ist er, ich bin ich. Wie weit einen Leidenschaft bringen kann, hat man vergangene Saison bei Augsburg gesehen, die mit einem Kader ohne große Stars Vizemeister wurden. An der Stelle würde ich gerne deren Manager Max Fedra alles Gute wünschen, der ja jetzt an einem Burnout leidet: Max, werd’ schnell gesund, damit du dem Eishockey mit deiner Leidenschaft wieder helfen kannst.

Ihre Leidenschaft hat Ihnen ja gleich bei Ihrem ersten DEL-Spiel Probleme bereitet.

Ich war so motiviert, dass ich bei der Vorstellung mit einem Sprint raus aufs Eis wollte, ich bleibe mit dem Fuß hängen, stolpere und rausche voll in das Maskottchen Pucki. Ein ziemlich peinlicher Einstand, aber das gehört auch dazu.

Interview: Matthias Kerber

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.