Fedra: "Ohne Investor geht es nicht"

Augsburg-Manager Fedra kehrt nach München zurück. Hier erklärt er, wie der EHC von Red Bull profitieren kann – und warum der FC Bayern das Geschäft erschwert
G. Röslmaier |
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Viel los vor dem Tor von EHC-Goalie Jochen Reimer - einer der Leader im Team.
rauchensteiner/AK Viel los vor dem Tor von EHC-Goalie Jochen Reimer - einer der Leader im Team.

MÜNCHEN Es sind nur etwa 60 Kilometer, doch für Max Fedra wird es eine ganz besondere Reise am Freitag. Seit knapp einem Jahr wird der 58-jährige Manager wieder zu einem Auswärtsspiel seiner Augsburger Panther fahren. Nach München, an seine frühere Wirkungsstätte.

Aufgrund einer Burn-Out-Erkrankung und eines schweren Herzinfarkts im vergangenen Oktober, nach dem er sogar im Koma lag, findet Fedra erst langsam wieder zurück ins normale Leben. Monatelang musste er pausieren, schuftete in der Reha. Für Fedra ist es eine Reise in die Vergangenheit: Schließlich war er vor seinem Engagement in Augsburg unter anderem Manager der München Barons und wurde mit ihnen 2000 Meister. Als Mäzen hat der amerikanische Investor Philip Anschütz die Geschäfte geleitet, Fedra war seine rechte Hand. „Anschütz wollte damals München zu einer Metropole des Eishockeys machen und hat mir das übertragen”, sagt Fedra. Geklappt hat es nicht, nach drei Jahren zog der Verein wegen hohen Millionen-Verlusten nach Hamburg um.

Heute ist Red Bull der Finanzier, der Unterschied: eigentlich keiner. „Für den Standort München ist ein großer Investor Pflicht, anders geht es wohl nicht”, sagt Fedra. Zu übermächtig ist der Kampf um Sponsoren. „Gerade der FC Bayern schnappt da viel weg. Die haben jetzt bei ihrer Basketball-Abteilung den Vorteil, dass sie die Verbindungen zu Geldgebern haben und Uli Hoeneß als Frontmann”, sagt Fedra. Dort sind die Ansprüche klar: Nur die Meisterschaft zählt. Beim EHC dagegen wären sie schon mit Platz zehn zufrieden, der Playoff-Qualifikation. „Irgendwann kommt es auch auf die Vorgaben von Red Bull an, ob sie sich langfristig engagieren möchten”, sagt Fedra. Denn auch bei den Salzburgern ist nur Platz eins gut genug. Klar ist auch: Bei allen Teams, bei denen Red Bull einstieg, wurde eine mehrjährige Partnerschaft daraus. „Bislang boomt in München nur der FC Bayern, vielleicht kann durch Red Bull auch der EHC größer werden”, hofft Fedra.

Dazu gehört aber neben den Finanzen auch eine alltagstaugliche Halle. Bereits um die Jahrtausendwende wollten die Barons die Eishalle modernen Ansprüchen anpassen. Daraus wurde nichts. Dabei plante Anschütz bereits einen Neubau, doch die Stadt lehnte das Vorhaben ab. „München hätte eine Multifunktionshalle wie Berlin bekommen können. Jetzt gibt es mit Red Bull eine neue Chance”, sagt Fedra. Auch deshalb hofft er, dass Red Bull groß einsteigt: „Das würde mich für den Standort Freude.” Dass sich der EHC durch den Einstieg verkauft hätte, sieht Fedra nicht: „Wenn der Erfolg kommt, dann akzeptieren auch die Fans die Mannschaft vollkommen. So war das auch bei den Barons. Der EHC muss auf bayerische Spieler setzen, die bringen die Identifikation mit dem Verein.”

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