EHC München ehrt die Silbermedaillengewinner von Olympia
München - Ehre, wem Eishackler-Ehre gebührt. Die Silberbuam des EHC Red Bull München, die sich bei den Spielen in Pyeongchang nach der unglücklichen Finalniederlage gegen die russische Eishockey-Großmacht (3:4 nach Verlängerung) das begehrte Edelmetall um den muskelbepackten Hals gehängt hatten, bekommen am Sonntag vor dem Spiel gegen die Iserlohn Roosters (14 Uhr, Olympiaeishalle), einen Eishockey-Heldenempfang bereitet.
Die Partie – es ist die letzte der regulären Saison – ist bereits ausverkauft. Vor Spielbeginn wird Red-Bulls-Manager Christian Winkler die sieben EHC-Spieler, die sich in Pyeonchang als Schatzsucher am Silbersee hervorgetan hatten – Patrick Hager, Yannic Seidenberg, Dominik Kahun, Danny aus den Birken, Brooks Macek, Frank Mauer und Daryl Boyle – sowie die beiden Münchner Olympia-Trainer Matt McIlvane und Patrick Dallaire ehren.
Hager: "Es ist echt der Wahnsinn"
Die glorreichen Sieben – plus zwei (Trainer). "Wir sind sehr stolz auf sie alle", sagte Trainer Don Jackson. Die Akteure werden mit einem Sondertrikot, auf dem ein silberner Aufnäher angebracht ist, geehrt. Zudem wird die Nationalfahne aufgezogen, die Blaskapelle Ohlstadt spielt die Nationalhymne. Danach wird ein Highlight-Film von Olympia präsentiert.
"Es ist echt der Wahnsinn", sagte EHC-Stürmer Patrick Hager der AZ, "im Moment schaue ich mir die Silberne noch ziemlich oft an, um es wirklich zu glauben. Klar, als die Russen einige Sekunden vor Schluss der regulären Spielzeit den Ausgleich geschossen haben, denkt man schon: Fuck, konnten wir nicht noch ein paar Sekunden durchhalten? Aber 20 Minuten später bist du schon wieder glücklich, dass du Silber hast."
ZDF fliegt Seidenberg und aus den Birken ein
Silber – und zugleich eine goldene Zukunft? Kommt endlich der so lange erhoffte Boom für das deutsche Eishockey? Wie sehr das olympische Wintermärchen, der Gewinn der Silbermedaille die öffentliche Wahrnehmung über Eishockey verändern, beweist die Tatsache, dass das ZDF die Münchner Eishelden Seidenberg und aus den Birken am Samstag per Privatjet ins "Aktuelle Sportstudio" einfliegen lässt.
"Ich hoffe, wir können diese Euphorie für Eishockey in Deutschland ausnutzen. Wir hatten eine große Chance, die wir genutzt haben. Wenn man bedenkt, welch nachhaltige Wirkung der Gewinn der Bronzemedaille 1976 hatte, kann man hoffen, dass auch wir ein bisschen was lostreten können", sagte Hager, "aber jetzt müssen wir uns bei den Red Bulls wieder auf die Liga konzentrieren. Jetzt beginnen dann die Playoffs, die schönste Zeit des Jahres für einen Eishockey-Spieler. Und wir als zweimaliger Meister sind sowieso die Gejagten. Und keiner wird uns was dafür schenken, dass wir die Silberne geholt haben."
Lesen Sie hier: EHC München will "wichtige Zeit für das Eishockey" nutzen
- Themen:
- Christian Winkler
- EHC Red Bull München
- ZDF