EHC gegen Tappara Tampere: Heiß auf das Zaubermaus-Duell
München - "Das Ziel für Mittwochabend ist glasklar: den ersten Platz festmachen", sagt Austin Ortega. Ein Sieg nach regulärer Spielzeit reicht seinem EHC Red Bull München gegen den finnischen Meister Tappara Tampere (18 Uhr, Olympia-Eisstadion), um schon vor dem Rückspiel kommende Woche den Gruppensieg in der Champions Hockey League CHL abzusichern.
Der EHC kann dabei auf seine Torfabrik vertrauen. "Unsere Offensive läuft wie geschmiert, viele Leute treffen", sagt Ortega. In Europas Königsklasse hat seine Mannschaft in vier Partien 18 Tore erzielt, in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) hat sie in sieben Partien stets zumindest drei Treffer geschossen. Davon gingen 16 Treffer auf Ortegas Reihe mit Yasin Ehliz und Chris DeSousa!
Ein Trio aus – fürs körperbetonte Eishockey – ziemlich kleingewachsenen Spielern: Ehliz ist mit 1,80 m noch der Größte, DeSousa kompakte 1,75 m und Ortega mit 1,73 m die Zaubermaus. Ortega zur AZ: "Wir spielen aber, als wären wir größer." Er meint: Sie können es schon auch bei Checks scheppern lassen.
Tyler Kelleher: Typ Zaubermaus mit Turbo-Antritt
Auch Tappara hat einen Spieler wie Ortega in seinen Reihen: Typ Zaubermaus mit Turbo-Antritt, guter Technik und Übersicht. Tyler Kelleher (1,66 Meter) ist ebenso Rechtsschütze und US-Amerikaner, er besuchte zur gleichen Zeit wie Ortega das College. "Wir sind keine engen Kumpels, aber wir kennen uns", erzählt Ortega. In der Saison 2018/19 kamen dann auch beide in die DEL: Kelleher zum ERC Ingolstadt, wo er mit seinen unverschämt frechen Solos zum Publikumsliebling avancierte, und Ortega zu den Eisbären Berlin.
Ortega scort in dieser Saison beinahe nach Belieben. Er steht derzeit in der Fachzeitschrift "Eishockey News" als "Spieler des Monats" zur Wahl. Für Kelleher, der im Sommer nach Tampere ging, läuft es dagegen heuer aber noch nicht richtig.
Ortega, der es mal bei TPSTurku versucht hat, kann das nachfühlen: "Ich werde ihm besser keine Tipps geben – bei mir lief es da ja auch nicht."
Anders als die DEL ist die finnische "Liiga" sehr auf einheimische Cracks fokussiert. "Sie lieben ihre finnischen Spieler", sagt Ortega: "Wenn du als Import einen schlechten Start hinlegst, bist du schon fast erledigt."
Kelleher muss nun liefern – und auch Tappara hat noch Nachholbedarf: Zuletzt blamierte sich die Luxus-Truppe um Superstar Jori Lehterä zum Beispiel vor heimischem Publikum gegen Mini-Klub Ässät Pori und muss seine Fans wieder versöhnen. Für den EHC ist das eine eher beunruhigende Nachricht.
Doch Ortega und seine Truppe haben ihrerseits eine noch beunruhigendere Nachricht für Tappara. "In der vergangenen Saison sind wir gegen Tampere im Halbfinale rausgeflogen", sagt Ortega. Der EHC musste ohne seine sechs Olympia-Legionäre bei den Finnen ran. "Das war ungünstig für uns. Wir haben noch etwas klarzustellen." Ortega ist heiß auf das Zaubermaus-Duell.
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